
Ungarn rebelliert: Scharfe Kritik an ukrainischen Angriffen auf wichtige Öl-Pipeline
In einer dramatischen Eskalation der Spannungen zwischen Ungarn und der Ukraine hat die Regierung von Viktor Orbán heftige Kritik an Kiews jüngsten Militäroperationen geübt. Der Grund: Ein beispielloser ukrainischer Drohnenangriff traf eine für Ungarns Energieversorgung kritische Ölpipeline auf russischem Territorium.
Massiver Drohnenangriff erschüttert russische Infrastruktur
Mit über 300 eingesetzten Drohnen führte die Ukraine den bislang umfangreichsten Angriff auf russisches Territorium durch. Während Moskau die Abwehr der meisten Flugobjekte für sich reklamierte, erreichten einige dennoch ihre Ziele. Besonders brisant: Eine Messstation der Druzhba-Pipeline, die russisches Öl nach Ungarn transportiert, wurde getroffen. Diese Attacke führte zu einer kurzzeitigen Unterbrechung der Öllieferungen.
Ungarns deutliche Warnung an Kiew
Der ungarische Außenminister Péter Szijjártó fand unmissverständliche Worte für das ukrainische Vorgehen. "Angriffe auf Ungarns energetische Infrastruktur sind für uns vollkommen inakzeptabel", erklärte er mit deutlicher Schärfe. In einem bemerkenswerten diplomatischen Vorstoß forderte er die Ukraine direkt auf, jegliche Attacken auf Energieinfrastruktur in Richtung Ungarn einzustellen.
Politischer Sprengstoff für die EU
Die Situation gewinnt zusätzlich an Brisanz, da die EU-Sanktionen gegen Russland in der kommenden Woche zur Verlängerung anstehen. Für eine Fortsetzung ist die Zustimmung aller EU-Mitgliedstaaten erforderlich - und ausgerechnet Ungarn könnte hier zum Stolperstein werden. Ministerpräsident Viktor Orbán hat sich wiederholt kritisch gegenüber den westlichen Sanktionen und der militärischen Unterstützung für die Ukraine geäußert.
Spannungen zwischen Budapest und Kiew nehmen zu
Der ukrainische Sanktionsminister Vladyslav Vlasiuk verschärfte den Ton weiter, indem er Ungarn vorwarf, die Pipeline-Problematik als Vorwand zu nutzen, um die Verlängerung der Sanktionen zu blockieren. Er ging sogar so weit zu behaupten, Budapest untergrabe die Einheit der Europäischen Union - eine Anschuldigung, die das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen den beiden Ländern weiter belastet.
Energiepolitische Abhängigkeiten im Fokus
Die Situation unterstreicht die komplexen energiepolitischen Verflechtungen in Europa. Ungarn bezieht den Großteil seines Rohöls über die Druzhba-Pipeline aus Russland. Trotz eines Abkommens zwischen Kiew und Budapest aus dem vergangenen Jahr, das den Öltransit durch den ukrainischen Abschnitt der Pipeline sicherstellen sollte, zeigen die jüngsten Entwicklungen die Fragilität dieser Vereinbarung.
- Themen:
- #Energie

- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik