Traditionsdruckerei Kaufmann in der Krise: Stellenabbau nach Insolvenz
Das Druckhaus Kaufmann aus Lahr, ein Traditionsunternehmen mit einer über 200-jährigen Geschichte, sieht sich derzeit mit massiven wirtschaftlichen Schwierigkeiten konfrontiert. Nachdem das Amtsgericht Offenburg am 30. September das Insolvenzverfahren eröffnet hat, sind nun drastische Maßnahmen notwendig geworden, um das Überleben des Unternehmens zu sichern.
Erheblicher Stellenabbau
Im Zuge der Restrukturierungsmaßnahmen hat das Unternehmen bereits 24 Kündigungen ausgesprochen. Zudem haben sich weitere zwölf Mitarbeiter freiwillig entschieden, das Unternehmen zu verlassen. Damit ist die Belegschaft auf etwa 140 Beschäftigte geschrumpft. Diese Maßnahmen seien laut der beauftragten Kanzlei Schleich & Partner mbB unerlässlich, um die Kosten zu senken und das Unternehmen an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen.
Ursachen der Insolvenz
Die Ursachen für die wirtschaftliche Schieflage des Druckhauses Kaufmann sind vielfältig. Seit Jahren kämpft die gesamte Druckbranche mit erheblichen Herausforderungen, die sich in den letzten Monaten weiter verschärft haben. Insbesondere die ausbleibende konjunkturelle Erholung seit 2023 sowie stark gestiegene Kosten für Papier, Energie und Porto haben die Bilanz des Unternehmens zusätzlich belastet. Diese Faktoren führten letztlich zu einem dramatischen Auftragsrückgang.
Geschichte und Bedeutung des Unternehmens
Das Druckhaus Kaufmann ist tief in der Geschichte Lahrs verwurzelt. Gegründet 1816 von Ernst Kaufmann, wird das Unternehmen heute in der sechsten Generation geführt. Trotz der aktuellen Krise sieht Thorsten Schleich, der als Insolvenzverwalter tätig ist, erste positive Entwicklungen: „Die Eröffnung des Insolvenzverfahrens ermöglicht Druckhaus Kaufmann die weitere Fortsetzung des Geschäftsbetriebs. Voraussetzung war die schnelle Umsetzung von notwendigen Restrukturierungsmaßnahmen.“
Optimismus trotz schwieriger Lage
Markus Kaufmann, Geschäftsführer des Unternehmens, zeigt sich trotz der schwierigen Lage optimistisch. Den Personalabbau bedauere er zwar ausdrücklich, doch erklärte er, dass man nun die Grundlage habe, „mit Zuversicht an der Zukunft von Druckhaus Kaufmann zu arbeiten.“ Es sei ein harter, aber notwendiger Schritt gewesen, um das Überleben des Unternehmens zu sichern und langfristig wieder wettbewerbsfähig zu sein.
Stabilität im Tagesgeschäft
Trotz der angespannten Lage bleibt das Tagesgeschäft im Lahrer Werk stabil. Die Produktion läuft ohne Einschränkungen weiter, und im dritten Quartal 2024 konnte sogar ein Aufwärtstrend verzeichnet werden. Diese Stabilität könnte ein Hoffnungsschimmer für die Zukunft des Traditionsunternehmens sein.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird. Doch eines ist klar: Die Herausforderungen für die Druckbranche sind enorm, und nur durch entschlossene Maßnahmen und Anpassungen können Unternehmen wie das Druckhaus Kaufmann hoffen, langfristig zu überleben.
- Themen:
- #Insolvenzen
- #Energie
Die Stunde Null Sichern Sie sich nur noch heute bis 23:59 Uhr unsere Freiheits-Pakete die Dominik Kettner exklusiv für Sie zusammengestellt hat
- Kettner Edelmetalle News
- Finanzen
- Wirtschaft
- Politik