
Teslas Absturz in Europa: Wenn politischer Aktivismus auf wirtschaftliche Realität trifft
In einer bemerkenswerten Entwicklung, die die Verflechtung von Politik und Wirtschaft deutlich vor Augen führt, erlebt der einstige Elektroauto-Pionier Tesla einen dramatischen Einbruch seiner Verkaufszahlen in Europa. Besonders pikant: Ausgerechnet in Deutschland, wo der Konzern seine einzige europäische Produktionsstätte betreibt, brachen die Neuzulassungen im Januar um erschreckende 59,5 Prozent ein.
Der tiefe Fall des einstigen Börsenlieblings
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Während der gesamte Elektroautomarkt in Deutschland im Januar ein Wachstum von über 50 Prozent verzeichnete, stürzte Teslas Marktanteil von ehemals stolzen 14 auf magere 4 Prozent ab. Auch in anderen europäischen Schlüsselmärkten sieht es düster aus: In Frankreich verzeichnete Tesla einen Rückgang von 63 Prozent, in Norwegen einen Einbruch von 38 Prozent, und selbst im traditionell Tesla-freundlichen Großbritannien gingen die Zulassungszahlen um 8 Prozent zurück.
Wenn der Chef zur Belastung wird
Während Branchenexperten wie Matthias Schmidt technische Faktoren wie das Warten auf ein neues Modell Y als mögliche Ursache anführen, zeichnet sich ein tieferliegendes Problem ab: Elon Musks zunehmend kontroverse politische Aktivitäten scheinen dem Unternehmen erheblich zu schaden.
Der politische Drahtseilakt
Besonders brisant erscheint Musks Einmischung in die deutsche Politik vor den Bundestagswahlen am 23. Februar. Seine öffentliche Unterstützung für politische Randpositionen und sein 75-minütiges Gespräch mit AfD-Vertretern haben nicht nur in der deutschen Wirtschaftselite, sondern auch bei potenziellen Kunden für Kopfschütteln gesorgt.
Ein findiger Unternehmer aus Baden-Württemberg traf offenbar den Nerv der Zeit mit einem Aufkleber für Tesla-Besitzer: "Gekauft, bevor Elon durchdrehte." Die überwältigende Nachfrage von bis zu 2.000 Bestellungen an einem einzigen Wochenende spricht Bände.
Die Quittung des Marktes
Der massive Verkaufseinbruch könnte als deutliches Signal der Verbraucher verstanden werden, die offenbar nicht bereit sind, die zunehmend fragwürdigen politischen Eskapaden des Tesla-Chefs zu tolerieren. Während die deutsche Automobilindustrie sich auf Qualität und Verlässlichkeit konzentriert, scheint Tesla mehr und mehr zum Spielball persönlicher Befindlichkeiten seines exzentrischen CEOs zu werden.
Diese Entwicklung zeigt eindrucksvoll, dass der Markt durchaus in der Lage ist, klare Grenzen zu setzen - auch gegenüber selbsternannten Visionären, die ihre unternehmerische Verantwortung mit persönlichen politischen Ambitionen verwechseln. Für die deutsche Automobilindustrie könnte sich hier eine historische Chance eröffnen, verlorenes Terrain im Elektroautomarkt zurückzugewinnen.

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