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08.10.2024
12:19 Uhr

Technische Mängel bei Bussen: Ein alarmierendes Signal für die Verkehrssicherheit

Technische Mängel bei Bussen: Ein alarmierendes Signal für die Verkehrssicherheit

Eine aktuelle Auswertung des TÜV-Berichts Omnibus 2024 wirft ein beunruhigendes Licht auf den Zustand der Busse in Deutschland. Fast jeder vierte Bus ist mit technischen Mängeln unterwegs, was erhebliche Risiken für die Verkehrssicherheit birgt. Die Zahlen sind alarmierend: In den letzten zwei Jahren haben 14,1 Prozent der geprüften Busse die Hauptuntersuchung (HU) nicht bestanden, ein Anstieg von 2,4 Prozentpunkten im Vergleich zum Bericht von 2022. Weitere 10,5 Prozent der Busse wiesen geringfügige Mängel auf, die jedoch ohne erneute Kontrolle behoben werden müssen.

Häufige Mängel und ihre Gefahren

Zu den häufigsten Mängeln gehören nach Angaben des TÜV defekte Motoren und Antriebe, die Öl verlieren, sowie Probleme mit der Beleuchtung. Richard Goebelt, Bereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, betonte, dass auslaufendes Öl nicht nur ein Umweltproblem darstellt, sondern auch die Gefahr von Bränden bei Unfällen erhöht. 5,1 Prozent der Busse verloren Öl, ein Plus von 0,8 Prozentpunkten im Vergleich zu früheren Berichten. Ebenso besorgniserregend ist, dass 3,8 Prozent der geprüften Busse Probleme mit der Beleuchtung hatten.

Alte Busse, hohe Mängelquoten

Die Auswertung zeigt auch, dass ältere Busse besonders anfällig für Mängel sind. Bei Bussen, die älter als zehn Jahre sind, lag die Mängelquote bei über 9 Prozent. Insgesamt mussten rund 58.600 Hauptuntersuchungen von Bussen aus dem Nah- und Fernverkehr ausgewertet werden, die im Schnitt 388.000 Kilometer zurückgelegt hatten. Trotz dieser Mängel bestand die Mehrheit der Busse (75,4 Prozent) die Hauptuntersuchung ohne Beanstandungen, was jedoch einen Rückgang im Vergleich zu 2022 (78,6 Prozent) darstellt.

Unfallstatistiken und ihre Ursachen

Die Zahl der Verletzten bei Busunfällen hat wieder das Niveau von vor der Corona-Pandemie erreicht. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 6.200 Insassen von Bussen bei Verkehrsunfällen verletzt, 16 Menschen starben. Diese Zahlen verdeutlichen die Dringlichkeit, die Sicherheit der Busse zu verbessern. Goebelt wies jedoch darauf hin, dass technische Defekte nicht die Hauptursache für Busunfälle sind. Vielmehr sei der menschliche Faktor entscheidend.

Maßnahmen zur Verbesserung der Sicherheit

Der TÜV sieht die Busunternehmen in der Pflicht, die Sicherheit zu erhöhen. Dazu gehört unter anderem die strikte Kontrolle der Anschnallpflicht im Reise- und Fernverkehr. Goebelt schlägt vor, dass das Fahrpersonal vor der Abfahrt wie im Flugzeug einen Kontrollgang machen sollte, um sicherzustellen, dass alle Passagiere angeschnallt sind. „Das kann im Ernstfall Ihr Leben retten“, betonte er.

Darüber hinaus betonte Goebelt die Bedeutung der Ausbildung und Fortbildung des Fahrpersonals, insbesondere im Umgang mit modernen Assistenzsystemen wie Spurhalte- oder Notbremsassistenten, die seit Juli bei Neuzulassungen in der EU Pflicht sind. Auch die Einhaltung der Ruhezeiten und Verhaltensregeln für die sichere Evakuierung im Notfall seien entscheidend.

Die aktuellen Zahlen und Entwicklungen machen deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Sicherheit im Busverkehr zu erhöhen. Es liegt in der Verantwortung der Busunternehmen und der Politik, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um diese alarmierende Entwicklung zu stoppen und die Sicherheit der Fahrgäste zu gewährleisten.

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