
Strompreise bleiben Kostenfalle: Deutsche zahlen weiter Rekordpreise für Energie
Die Strompreise in Deutschland bleiben auf einem historisch hohen Niveau. Selbst beim günstigsten Anbieter müssen Neukunden aktuell satte 28 Cent pro Kilowattstunde berappen. Bei vielen anderen Versorgern werden sogar bis zu 40 Cent fällig - ein Preisniveau, das die ohnehin stark belasteten Bürger zusätzlich in die Mangel nimmt.
Politisches Tauziehen um Strompreissenkung
Nach zähen Sondierungsgesprächen haben sich CDU/CSU und SPD nun darauf verständigt, die Stromsteuer auf das EU-rechtlich zulässige Minimum von 0,1 Cent pro Kilowattstunde zu senken. Eine längst überfällige Maßnahme, bedenkt man die aktuelle Belastung von 2,05 Cent. Doch wie so oft bei politischen Entscheidungen dieser Tragweite steckt der Teufel im Detail.
Milliardendefizit droht dem Bundeshaushalt
Die geplante Stromsteuersenkung würde ein gewaltiges Loch in die ohnehin stark strapazierte Staatskasse reißen. Von ehemals 6,8 Milliarden Euro Steuereinnahmen blieben gerade einmal magere 0,4 bis 0,5 Milliarden übrig. Geld, das bisher unter anderem zur Finanzierung der gesetzlichen Rente verwendet wurde. Wie diese Finanzierungslücke geschlossen werden soll, bleibt wie so oft im politischen Nebel verborgen.
Energiewende als Preistreiber
Besonders bitter für den Verbraucher: Die viel beschworene Energiewende entpuppt sich zunehmend als gigantischer Kostentreiber. Zwar können moderne Windkraftanlagen und Solarparks Strom theoretisch für 4 bis 9 Cent pro Kilowattstunde erzeugen - deutlich günstiger als neue Atomkraftwerke. Doch diese potenziellen Einsparungen werden durch die horrenden Kosten des Netzausbaus aufgefressen. Sage und schreibe 651 Milliarden Euro soll der Umbau der Versorgungssysteme verschlingen.
Hoffnungsschimmer erst am Ende des Jahrzehnts
Experten wie Helen Senior von der Preisberichtsagentur Argus Media sehen erst gegen Ende des Jahrzehnts eine spürbare Entlastung für die Verbraucher. Dann sollen immerhin 80 Prozent des deutschen Stroms aus erneuerbaren Quellen stammen. An den Strombörsen zeichnet sich bereits ein leichter Abwärtstrend ab - die Preise für Stromlieferungen 2029 liegen etwa 1,3 Cent pro Kilowattstunde unter denen für 2026.
Fazit: Bürger bleiben Melkkuh der Nation
Die Ankündigung von Union und SPD, die Strompreise um mindestens 5 Cent pro Kilowattstunde zu senken, klingt zunächst vielversprechend. Doch angesichts der gewaltigen Kosten für die Energiewende und der chronisch klammen Staatskassen dürfte diese Entlastung für viele Bürger zu spät kommen. Einmal mehr zeigt sich: Die vollmundigen Versprechen der Politik stehen in krassem Gegensatz zur wirtschaftlichen Realität. Der deutsche Michel wird wohl noch Jahre mit überhöhten Strompreisen leben müssen.

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