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26.06.2024
06:38 Uhr

Strommarkt-Reform: Ein notwendiger Schritt zur Kostensenkung in der Energiewende

Strommarkt-Reform: Ein notwendiger Schritt zur Kostensenkung in der Energiewende

Die Energiewende in Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Wie aktuelle Berichte zeigen, könnten die Kosten für die Förderung erneuerbarer Energien im Jahr 2024 um etwa neun Milliarden Euro höher ausfallen als ursprünglich geplant. Dies wirft die Frage auf, ob die Energiewende zu teuer ist und welche Maßnahmen ergriffen werden könnten, um die Kosten zu senken.

Die Notwendigkeit einer Strommarkt-Reform

Der Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE) kritisiert die langsame Umsetzung notwendiger Reformen im Strommarkt. Seit Dezember 2023 wartet man auf das Optionspapier der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS), das Vorschläge für ein neues Strommarktdesign enthalten sollte. Diese Verzögerung könnte Millionen Euro kosten, die durch eine effizientere Gestaltung des Strommarktes eingespart werden könnten.

„Seit Dezember warten wir auf das Optionspapier der Plattform Klimaneutrales Stromsystem (PKNS), die einen Vorschlag für ein neues Strommarktdesign erarbeiten sollte“, kritisiert der Bundesverband in einer Mitteilung.

Herausforderungen durch sinkende Strompreise

Der steigende Anteil erneuerbarer Energien auf dem Strommarkt führt zu sinkenden Strompreisen. Dies stellt jedoch auch eine Herausforderung dar, da die Bundesregierung den Betreibern von Windkraft- und Solaranlagen eine Einspeisevergütung zahlt. Diese Vergütung muss ausgeglichen werden, wenn die Strompreise an der Börse unter den festgelegten Preis fallen. Für das Jahr 2024 rechnet die Regierung nun mit zusätzlichen Kosten von neun Milliarden Euro, da die Strompreise im ersten Quartal 2024 deutlich niedriger waren als prognostiziert.

Ein Sprecher des BEE weist darauf hin, dass diese Kosten durch eine Reform der Vergütungsregelungen reduziert werden könnten. Eine Möglichkeit wäre, die Vergütung nicht mehr für einen festen Zeitraum, sondern strommengenbasiert auszuzahlen. Dies würde den Anreiz verringern, innerhalb eines bestimmten Zeitraums möglichst viel Strom einzuspeisen und somit negative Strompreise zu realisieren.

Reformen statt Sparmaßnahmen

Bereits im Mai warnte Bundesfinanzminister Christian Lindner vor den gestiegenen Kosten für die Einspeisevergütungen. Erste Auswirkungen des Sparkurses sind bereits sichtbar, wie der geplante Kauf des Netzbetreibers Tennet, der wegen „Haushaltsproblemen“ abgesagt wurde. Beim Bundesverband Erneuerbare Energien stößt dies auf Kritik. BEE-Präsidentin Simone Peter betont, dass Investitionen in Infrastruktur und zukunftsfähige Technologien notwendig sind, um den Standort Deutschland zu sichern.

„Infrastruktur und zukunftsfähige Technologien brauchen Investitionen, um den Standort zu sichern. Reformen bringen uns hier weiter als Rotstift“, sagt BEE-Präsidentin Simone Peter.

Appell an die Bundesregierung

Der BEE appelliert an die Bundesregierung, das Optionspapier für ein neues Strommarktdesign zeitnah zu präsentieren. Der Zubau im Solarbereich hat sich laut Bundesnetzagentur im Jahr 2023 fast verdoppelt, und auch bei der Windenergie gibt es einen Aufwärtstrend. Diese Fortschritte müssten nun durch eine schnelle Reform des Strommarktes sowie den Ausbau von Speicherkapazitäten und anderen Flexibilitäten unterstützt werden.

Das Wirtschaftsministerium konnte bis zur Veröffentlichung dieses Artikels nicht sagen, wann das Optionspapier vorliegen wird. Es bleibt abzuwarten, ob die Bundesregierung die notwendigen Schritte unternimmt, um die Energiewende effizient und kostengünstig zu gestalten.

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