
Sicherheitsgefühl der Bürger im Sinkflug: Neue Dunkelfeldstudie deckt wahres Ausmaß der Kriminalität auf
In einer Zeit, in der das subjektive Sicherheitsgefühl der Bürger zunehmend schwindet, startet das Landeskriminalamt Niedersachsen eine neue, großangelegte Dunkelfeldstudie. 40.000 zufällig ausgewählte Bürger ab 16 Jahren sollen Auskunft darüber geben, wie es tatsächlich um die Sicherheit in unserem Land bestellt ist. Eine Studie, die möglicherweise ein erschreckendes Bild der wahren Kriminalitätslage zeichnen könnte.
Alarmierender Anstieg der Kriminalitätsangst
Die Zahlen der letzten Erhebung sprechen eine deutliche Sprache: Während 2021 nur 6 Prozent der Befragten das Risiko, Opfer einer Straftat zu werden, als hoch einschätzten, stieg dieser Wert im vergangenen Jahr auf besorgniserregende 9,4 Prozent. Ein Anstieg, der die zunehmende Verunsicherung in der Bevölkerung deutlich widerspiegelt und die Frage aufwirft, ob die aktuelle Sicherheitspolitik noch zeitgemäß ist.
Das verborgene Gesicht der Kriminalität
Besonders brisant: Die offizielle Kriminalstatistik zeigt nur die Spitze des Eisbergs. Alexander Gluba, Leiter der Studie, betont die Bedeutung der Dunkelfeldstudie für ein vollständiges Lagebild. Denn was nicht angezeigt wird, taucht in keiner Statistik auf - ein Problem, das besonders bei sensiblen Delikten wie sexueller Belästigung, die in diesem Jahr einen Studienschwerpunkt bildet, zum Tragen kommt.
Modernisierung der Befragungsmethoden
Erstmals können die Teilnehmer ihre Antworten auch online einreichen - ein längst überfälliger Schritt ins digitale Zeitalter. Die Befragung erfolgt anonym und erstreckt sich über einen Zeitraum von fünf Wochen. Das LKA setzt dabei auf ein dreistufiges Kommunikationskonzept, um eine möglichst hohe Beteiligung zu erreichen.
Kritischer Ausblick
Die Ergebnisse dieser Studie könnten weitreichende Konsequenzen haben. In Zeiten, in denen die innere Sicherheit durch verschiedenste Faktoren bedroht wird - von steigender Ausländerkriminalität bis hin zu zunehmendem Extremismus - sind verlässliche Daten wichtiger denn je. Die Frage ist nur: Werden die Erkenntnisse auch zu den dringend notwendigen Konsequenzen in der Sicherheitspolitik führen?
Die Dunkelfeldstudie ist mehr als nur eine statistische Erhebung - sie ist ein Gradmesser für den Zustand unserer Gesellschaft und die Effektivität unserer Sicherheitsbehörden.
Mit einer angestrebten Teilnahmequote von 40 Prozent könnte die Studie einen wichtigen Beitrag zur Entwicklung zielgerichteter Präventionsmaßnahmen leisten. Ob diese allerdings ausreichen werden, um das schwindende Sicherheitsgefühl der Bürger wiederherzustellen, bleibt abzuwarten. Die Ergebnisse der Studie werden jedenfalls mit Spannung erwartet.

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