Schweden genehmigt tiefes Endlager für Atommüll - Ein Meilenstein in der nuklearen Entsorgung
Während in Deutschland die Suche nach einem geeigneten Endlager für Atommüll noch Jahrzehnte dauern könnte, hat Schweden einen bedeutenden Schritt nach vorne gemacht. Ein schwedisches Umweltgericht hat die Genehmigung für den Bau eines Atommüllendlagers erteilt, das rund 130 Kilometer nördlich von Stockholm, in Fonsmark, entstehen soll. Dieses Endlager wird etwa 12.000 Tonnen nuklearen Abfall in einer Tiefe von 500 Metern für bis zu 100.000 Jahre aufnehmen.
Ein Vorbild für die Welt
Schweden reiht sich damit in die Riege der wenigen Länder ein, die bereits eine langfristige Lösung für die Lagerung von radioaktivem Abfall gefunden haben. Neben Finnland, das ebenfalls ein tiefes geologisches Endlager betreibt, setzt Schweden ein Zeichen für den verantwortungsvollen Umgang mit nuklearen Altlasten.
Technische Details und Sicherheitsvorkehrungen
Die abgebrannten Brennstäbe werden in kupferbeschichteten Kanistern gelagert, die jeweils rund 25 Tonnen wiegen und zwei Tonnen Atommüll enthalten. Diese Kanister werden in tiefen Tunneln platziert, die anschließend mit Bentonit-Gestein aufgefüllt werden. Diese Maßnahme soll verhindern, dass bei Wassereinfluss oder Erdbeben Radioaktivität austreten kann.
Kritik und Bedenken
Trotz der Genehmigung gibt es Kritiker, die vor den möglichen Gefahren eines Austritts von radioaktivem Material warnen. Die Entscheidung des Umweltgerichts kann zwar noch angefochten werden, jedoch hat die schwedische Abfallentsorgungsgesellschaft SKB bereits grünes Licht erhalten, mit den Bauarbeiten zu beginnen.
Schwedens Atomkraftpolitik
Derzeit betreibt Schweden sechs Reaktoren an drei verschiedenen Standorten. Die Mitte-Rechts-Regierung plant jedoch, die Nuklearstromproduktion in Zukunft deutlich zu erhöhen. Für die mittelfristige Entsorgung von Atommüll ist zudem ein weiteres Lager in Oskarshamn in Südschweden vorgesehen.
Ein Vergleich mit Deutschland
Während Schweden und Finnland bereits konkrete Lösungen für die Endlagerung von Atommüll gefunden haben, steht Deutschland noch vor einer langwierigen Suche. Ein Gutachten des Öko-Instituts prognostiziert, dass die Suche nach einem geeigneten Standort in Deutschland bis zu 50 Jahre dauern könnte. Dies zeigt einmal mehr die Effizienz und Entschlossenheit, mit der Schweden diese Problematik angegangen ist.
Fazit
Die Genehmigung des schwedischen Atommüllendlagers stellt einen bedeutenden Fortschritt in der nuklearen Entsorgung dar. Es bleibt abzuwarten, ob andere Länder diesem Beispiel folgen werden. Für Deutschland zeigt sich jedoch, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um ebenfalls nachhaltige Lösungen für die Lagerung von radioaktivem Abfall zu finden.
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