Schockierende Zahlen: Der Pflegenotstand in Deutschland verschärft sich
Die neuesten Zahlen des Statistischen Bundesamts sind alarmierend: Die Anzahl der Pflege-Auszubildenden sank im vergangenen Jahr um satte sieben Prozent. Nur noch 52.100 junge Menschen begannen eine Ausbildung zur Pflegefachfrau oder zum Pflegefachmann. Im Jahr zuvor waren es noch 56.300. Doch die Zahl der Pflegebedürftigen steigt stetig. Aktuell sind es etwa fünf Millionen Menschen, bis 204 könnten es bis zu sieben Millionen sein.
Die Pflegekrise verschärft sich
Um den Anstieg der Pflegebedürftigen zu bewältigen, wären 190.000 zusätzliche Vollzeit-Pflegekräfte notwendig. Doch die Realität sieht anders aus. Viele Pflegekräfte gehen in den nächsten Jahren in Rente und müssen ersetzt werden. Das Problem: Viele Auszubildende strömen aufgrund der generalistischen Pflegeausbildung, die seit 202 eingeführt wurde, vor allem in die Krankenpflege. Die Langzeitpflege wird zum Verlierer, der Fachkräftemangel dort immer schlimmer.
"Diese Zahlen sind ein Drama!"
So kommentiert Bernd Meurer, Präsident des Arbeitgeberverbandes bpa, die aktuelle Situation. Schon jetzt fehlen Zehntausende Pflegekräfte in Deutschland, und viele stehen kurz vor der Rente. "Wenn nun die Zahlen bei den Auszubildenden in der Pflege einbrechen, klafft bald eine noch viel größere Personallücke."
Notwendige Maßnahmen
Meurer fordert das Gesundheitsministerium und das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend auf, umgehend mit den Ländern für eine Absicherung und einen deutlichen Ausbau der Ausbildungskapazitäten zu sorgen. Dafür müssten mehr Ausbildungskapazitäten durch mehr Pflegepädagogen geschaffen werden. Zudem sollten niedrigschwellige Wege in die Pflegeassistenz und bundesweit einheitliche einjährige Assistenzausbildungen etabliert werden. Eine verstärkte und deutlich beschleunigte Zuwanderung von internationalen Pflegekräften wäre ebenfalls notwendig.
Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) plant Kürzungen
Während die Pflegekrise immer weiter eskaliert, plant Bundesfamilienministerin Lisa Paus (Grüne) ausgerechnet bei den Freiwilligen-Diensten Kürzungen. Bis 2025 sollen die Bundesmittel für die Freiwilligendienste um 35 Prozent sinken. Dies wird die Hilfsorganisationen in Not bringen, warnt der Chef des Arbeiter-Samariter-Bundes Knut Fleckenstein.
Die Freiwilligen sorgen für Entlastung der hauptberuflichen Altenpfleger und Erzieher. Wenn diese Unterstützung wegfällt, steigt die Belastung zusätzlich. "Wir sind ratlos, wie wir ohne die Unterstützung der Freiwilligen künftig unsere Arbeit im gleichen Umfang fortführen sollen", so Fleckenstein.
Schlusswort
Die Pflegekrise in Deutschland verschärft sich zusehends. Es ist an der Zeit, dass die Regierung handelt und notwendige Maßnahmen ergreift, um die Pflege in Deutschland zu stärken und zu sichern. Die aktuellen Zahlen sind ein Weckruf, den wir nicht ignorieren dürfen.