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27.08.2024
10:12 Uhr

Russische Luftangriffe: Ukraine kündigt Vergeltung an

Russische Luftangriffe: Ukraine kündigt Vergeltung an

Die Lage in der Ukraine spitzt sich weiter zu. Russland hat die Ukraine die zweite Nacht in Folge mit schweren Luftangriffen überzogen. Nach Angaben der ukrainischen Behörden kamen dabei mindestens fünf Menschen ums Leben. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj kündigte Vergeltungsmaßnahmen an und betonte, dass auch vom Westen gelieferte F-16-Kampfjets dabei zum Einsatz kommen könnten.

Massive Angriffe und Verluste

Russland setzte bei den jüngsten Luftangriffen verschiedene Waffentypen ein, darunter Langstreckenbomber und Hyperschallraketen des Typs Kinschal. Die ukrainische Luftwaffe konnte fünf russische Marschflugkörper und 60 von 81 eingesetzten Drohnen abfangen. Trotz dieser Abwehrmaßnahmen blieb die Zerstörung groß, besonders in den Regionen Sumy, Charkiw, Donezk, Cherson und Chmelnyzkyj.

Flucht in U-Bahnhöfe

In Kiew führte der nächtliche Luftalarm dazu, dass sich 52.000 Menschen in U-Bahnhöfe flüchteten, die als Bunker dienen. Herabstürzende Trümmer verursachten am östlichen Stadtrand der Millionenstadt Grasbrände. Die Militärverwaltung des Kiewer Umlandes teilte mit, dass alle Flugobjekte mit Ziel Kiew abgeschossen worden seien.

Kritische Lage im Donbass

Im Donbass steht die ukrainische Armee weiter massiv unter Druck. Angesichts des russischen Vormarschs in der Region Pokrowsk im Gebiet Donezk kündigte Präsident Selenskyj Verstärkungen an. Eine mögliche russische Eroberung von Pokrowsk könnte die Verteidigungslinien in der Ostukraine erheblich schwächen.

Evakuierungen und militärische Gespräche

Die ukrainischen Behörden ordneten in der Gegend weitere Evakuierungen an. Insgesamt wurden 27 Ortschaften im Raum Kostjantyniwka und Selydowe aufgelistet. Der Oberkommandierende der ukrainischen Streitkräfte, Olexander Syrskyj, informierte über Gespräche mit dem Oberbefehlshaber der NATO-Streitkräfte in Europa, Christopher G. Cavoli, zur Stärkung der Luftverteidigung und zum Schutz kritischer Infrastruktur.

Gefahr für das Kernkraftwerk bei Kursk

Im umkämpften russischen Gebiet Kursk bedrohen ukrainische Angriffe auch ein russisches Kernkraftwerk. Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), Rafael Grossi, wird sich vor Ort ein Bild von der Lage machen. Angesichts der Kämpfe in der Nähe des Atommeilers sei die Situation als „ernst“ einzustufen, so Grossi.

Indiens Premier besucht Ukraine

Indiens Premierminister Narendra Modi besuchte erstmals seit 2022 die Ukraine und sprach anschließend mit US-Präsident Joe Biden. Modi bekräftigte Indiens Haltung für Dialog und Diplomatie und drückte seine Unterstützung für eine baldige Rückkehr zum Frieden aus. Indien hat es bislang vermieden, den russischen Angriff auf die Ukraine ausdrücklich zu verurteilen.

Fazit

Die Situation in der Ukraine bleibt angespannt. Während Russland seine Luftangriffe fortsetzt, bereitet sich die Ukraine auf Vergeltungsmaßnahmen vor. Die internationale Gemeinschaft beobachtet die Entwicklungen mit Sorge, insbesondere angesichts der Bedrohung eines russischen Kernkraftwerks und der humanitären Lage in den betroffenen Gebieten.

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