Ölmagnat Autry Stephens wird nach Milliarden-Deal einer der reichsten Menschen der Welt
Ein bemerkenswertes Geschäft hat sich in der Welt der Energiebranche zugetragen: Der 85-jährige Autry Stephens, Gründer von Endeavor Energy Resources, verkaufte sein Öl- und Gasunternehmen in einem beeindruckenden Bar- und Aktiendeal im Wert von 26 Milliarden Dollar (24,2 Milliarden Euro) an Diamondback Energy. Dieser Deal wird ihn nicht nur zum reichsten Ölmagnaten der USA machen, sondern auch zu einem der reichsten Menschen weltweit.
Stephens, der sein Unternehmen 1979 gründete, zeigte sich in einem Interview mit dem Wall Street Journal jedoch überraschend zurückhaltend bezüglich seines neuen Reichtums. "Ich werde die Leute dort vermissen", sagte er, und betonte die familiäre Atmosphäre, die er im Laufe der Jahre in seinem Unternehmen aufgebaut hatte. Sein bescheidener Stil, der sich in seinem alten Toyota Land Cruiser und den Flügen mit Southwest Airlines widerspiegelt, steht in scharfem Kontrast zu seinem nun enormen Vermögen.
Die Entscheidung zum Verkauf von Endeavor, einem der letzten großen unabhängigen Ölunternehmen im fruchtbaren Permian Basin, kam nach einer Prostatakrebs-Diagnose und der Erkenntnis, dass weder sein Sohn noch seine Tochter Lyndal Greth, die im Vorstand des Unternehmens sitzt, die Führung übernehmen würden.
Der Deal mit Diamondback Energy schafft eines der größten Bohrunternehmen, das vom texanischen Ölboom profitieren wird und andere namhafte Bieter wie ExxonMobil und ConocoPhillips hinter sich gelassen hat. Es ist ein Beispiel dafür, wie in der Ölindustrie Erfolg oft durch Offenheit für neue Technologien und eine "Cash-first"-Bohrstrategie erzielt wird, eine Strategie, die Stephens laut Bloomberg durch die Finanzkrise von 2008 getragen hat.
Stephens' Vermögen ist im letzten Jahr um beeindruckende 17,5 Milliarden US-Dollar (16,3 Milliarden Euro) gestiegen, was ihn auf den 77. Platz des Bloomberg Billionaires Index katapultiert hat. Auf die Frage, was er mit seinen neu gewonnenen Milliarden tun werde, antwortete er, dass er noch nicht darüber nachgedacht habe. Ein Hinweis darauf, dass Geld allein nicht das Ziel seines unternehmerischen Strebens war.
Während einige die Geschichten von Milliardären wie Elon Musk oder Jeff Bezos, die ihre Vermögen in spektakulären Projekten investieren, faszinierend finden, erinnert uns der Fall Stephens daran, dass Wohlstand nicht immer mit Enthusiasmus für das Rampenlicht oder extravagante Lebensstile einhergeht. Es zeigt auch, dass trotz des zunehmenden Trends zu erneuerbaren Energien, der Öl- und Gasmarkt immer noch enorme Geschäfte und Vermögenswerte generieren kann, die die wirtschaftliche Landschaft prägen.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Energiepolitik in den USA und weltweit entwickeln wird, insbesondere unter der aktuellen deutschen Ampelregierung, die sich verstärkt für erneuerbare Energien einsetzt. Doch es ist unbestreitbar, dass der Ölsektor weiterhin eine zentrale Rolle in der globalen Wirtschaft spielt und Unternehmer wie Autry Stephens prägend für diese Branche sind.
Die Geschichte von Autry Stephens ist ein Beispiel dafür, dass trotz aller politischen Bestrebungen, die Energiewende voranzutreiben, der traditionelle Energiesektor nach wie vor ein mächtiger Player im Wirtschaftsgeschehen ist. Sein Erfolg basiert auf einer Kombination aus harter Arbeit, strategischer Weitsicht und einem Hauch von texanischem Unternehmergeist, der auch in Zeiten des Wandels Bestand hat.
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