Notfallrettung in Berlin: Ein System am Rande des Zusammenbruchs
Die Notfallrettung in Berlin steht unter enormer Belastung. Im November wurde 25-mal der "Ausnahmezustand Rettungsdienst" ausgerufen, weil nicht genügend Rettungswagen zur Verfügung standen. Die Situation im Dezember sieht nicht besser aus. Dieser Zustand legt die Schwächen eines Systems offen, das dringend einer Reform bedarf.
Ein gefährlicher Trend
Die Situation ist alarmierend: In Berlin sollte man derzeit besser keinen Herzinfarkt oder Schlaganfall erleiden. Der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr ist so überlastet, dass der Rettungswagen möglicherweise zu spät kommt. Der "Ausnahmezustand Rettungsdienst" wird ausgerufen, wenn mehr als 80 Prozent der Rettungswagen ausgelastet sind und die vorgegebene Zeit vom Notruf bis zum Eintreffen der ersten Helfer nicht mehr eingehalten werden kann. Dies geht zu Lasten des Brandschutzes und stellt eine potenzielle Gefahr für die Bevölkerung dar.
Das Scheitern eines Systems
Die massiven Einsatzsteigerungen sind laut dem Verein "Berlin brennt", in dem sich Berliner Feuerwehrleute zusammengeschlossen haben, das Resultat eines gescheiterten Systems. Sie kritisieren das "standardisierte Notrufabfrage-Protokoll" (SNAP), das zu einer übermäßigen Auslastung der Rettungswagen führt. Dieses Protokoll, das nach einem festgelegten Abfragebaum vorgeht, führt dazu, dass Rettungswagen und Notärzte auch zu Bagatellfällen wie Erkältungen oder Nagelbettentzündungen geschickt werden.
Die Folgen der Fehlplanung
Die Folgen dieser Fehlplanung sind gravierend. Der Rettungsdienst der Berliner Feuerwehr hat inzwischen jeden Tag zwischen 1400 und 1600 Einsätze. Im Ausnahmezustand müssen sogar Löschfahrzeuge als "First Responder" ausrücken. Dieser Zustand ist nicht nur für die Feuerwehrleute, sondern auch für die Bevölkerung untragbar.
Die Suche nach Lösungen
Es wurden bereits erste Schritte unternommen, um die Situation zu verbessern. So rücken höher qualifizierte Notfallsanitäter seit Mai nicht mehr zu Einsätzen mit geringerer Priorität aus, sondern nur dann, wenn Menschenleben in Gefahr sind oder schwere gesundheitliche Schäden drohen. Doch dies ist nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Es bedarf weitreichenderer Maßnahmen, um das System grundlegend zu reformieren.
Der Weg in die Zukunft
Es ist klar, dass das derzeitige System der Notfallrettung in Berlin nicht zukunftsfähig ist. Es bedarf dringender Reformen und einer Neuausrichtung, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Hierzu gehört auch eine kritische Überprüfung des SNAP-Protokolls und eine stärkere Berücksichtigung menschlicher Erfahrung in der Notrufabfrage.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen die Zeichen der Zeit erkennen und die notwendigen Schritte einleiten, um eine effiziente und zuverlässige Notfallrettung in Berlin zu gewährleisten. Die Sicherheit der Bürger sollte immer oberste Priorität haben.
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