Massiver Blackout: Millionen Ecuadorianer ohne Strom
Ein massiver landesweiter Stromausfall hat am 19. Juni 2024 Millionen Ecuadorianer in Dunkelheit versetzt. Der Stromausfall begann um 15:17 Uhr (Ortszeit) und traf besonders die Hauptstadt Quito sowie die dortigen U-Bahn-Nutzer hart. Energieminister Roberto Luque erklärte, dass eine Kettenreaktion im Stromnetz, ausgelöst durch den Ausfall wichtiger Kraftwerke, zum Zusammenbruch des nationalen Stromnetzes führte.
Chaos in den Städten
Das plötzliche Ausbleiben der Stromversorgung verursachte in Quito und anderen Städten chaotische Zustände. An Straßenkreuzungen brach nach dem Ausfall der Ampelanlagen das Verkehrschaos aus, und städtische Mitarbeiter mussten den Verkehr manuell regeln. In der Hafenstadt Guayaquil blieben zahlreiche Menschen in großen Büro- und Wohngebäuden in Fahrstühlen stecken.
Die Internetversorgung und das Mobilfunknetz waren zeitweise unterbrochen, was die Situation weiter verschärfte. Tausende Fahrgäste der U-Bahn in Quito mussten teilweise über die Gleise evakuiert werden, da der Stromausfall auch die U-Bahn-Betriebe lahmlegte.
Wiederherstellung der Stromversorgung
Nach etwa einer Stunde kehrte der Strom in Quito allmählich von einem Stadtteil zum anderen zurück. Energieminister Luque teilte am Mittwochabend mit, dass 95 Prozent der Energieversorgung wiederhergestellt seien. Die konkrete Ursache des Blackouts sei laut Luque ein Ausfall der Übertragungsleitung Milagro Zhoray gewesen.
Jahrelange Vernachlässigung der Infrastruktur
Luque betonte, dass jahrelang zu wenig in die Instandhaltung und den Ausbau der Stromsysteme und -netze investiert worden sei. „Jetzt bekommen wir die Folgen zu spüren“, erklärte der Minister. Bereits im April hatte die ecuadorianische Regierung wegen Engpässen bei der Stromversorgung den Notstand ausgerufen. Zur Rationierung der Energie wurde in verschiedenen Regionen des Landes jeweils für Stunden der Strom abgeschaltet.
Die Energiekrise in Ecuador hat mehrere Ursachen. Im April gab es Probleme bei der Stromerzeugung, die durch eine lang anhaltende Dürre und historische Tiefstände in den Stauseen der Region verschärft wurden. Ecuador gewinnt 78 Prozent seines Stroms aus Wasserkraft, was das Land besonders anfällig für solche klimatischen Bedingungen macht.
Fehlende Investitionen und veraltete Infrastruktur
Der Vorfall zeigt, dass das ecuadorianische Energiesystem in einer tiefen Krise steckt. Die fehlenden Investitionen in die Instandhaltung und den Ausbau der Stromleitungen haben die Probleme verschärft. Die Regierung, die erst seit November im Amt ist, steht vor der Herausforderung, die veraltete Infrastruktur zu modernisieren und die Energieversorgung des Landes zu stabilisieren.
Die jüngsten Ereignisse in Ecuador verdeutlichen einmal mehr die Bedeutung einer zuverlässigen und gut gewarteten Energieinfrastruktur. Für die Bürger des Landes bleibt zu hoffen, dass die Regierung die notwendigen Maßnahmen ergreift, um zukünftige Blackouts zu verhindern und die Energieversorgung nachhaltig zu sichern.
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