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06.03.2025
01:08 Uhr

Machtkampf im BSW eskaliert: Interne Mails offenbaren tiefe Risse nach Wahldebakel

Die Stimmung im Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) gleicht nach der verheerenden Bundestagswahlniederlage einem Pulverfass. Wie aus internen E-Mails hervorgeht, die der Frankfurter Allgemeinen Zeitung vorliegen würden, stehe die Partei vor einer Zerreißprobe. Besonders brisant: Hochrangige Parteimitglieder würden sich gegenseitig schwere Vorwürfe machen und einen radikalen Kurswechsel fordern.

Vernichtende Kritik an der Parteiführung

Der Europaabgeordnete Thomas Geisel würde der Parteiführung in den Mails schwere Versäumnisse vorwerfen. Die "führenden Parteikader" hätten sich zu sehr auf den Namen Wagenknecht verlassen und seien von einem automatischen Einzug in den Bundestag ausgegangen. Dabei sei es versäumt worden, aktiv um Wählerstimmen zu werben. Besonders die restriktive Mitgliederaufnahme und die intransparente Aufstellung der Landeslisten hätten dem Erfolg im Weg gestanden.

Thüringer Landesvorsitzende unter Beschuss

Noch schärfer würde Vorstandsmitglied Alexander Ulrich austeilen. Er kritisiere die einseitige Fixierung auf Sahra Wagenknecht und die problematische Migrationspolitik der Partei. In einem bemerkenswerten Rundumschlag nehme er sich die Thüringer Landesvorsitzende Katja Wolf zur Brust. Diese habe "keine einzige Veranstaltung" im Wahlkampf durchgeführt. Ulrichs Forderung sei unmissverständlich: Wolf solle als Landesvorsitzende zurücktreten.

Fundamentale Strukturprobleme offengelegt

Frank Augsten, Fraktionschef in Thüringen, würde ein weiteres strukturelles Problem aufdecken: Die zentralistische Führung aus Berlin habe lokale Initiativen systematisch ausgebremst. Eine Unterstützergruppe im Weimarer Land sei von 65 auf 35 Mitglieder geschrumpft, weil Interessenten die Aufnahme verweigert worden sei. Das Verbot von Kreis- und Ortsverbänden habe zusätzlich demotivierend gewirkt.

Düstere Zukunftsprognose

Die internen Dokumente würden eine ernüchternde Erkenntnis offenbaren: Ohne Sahra Wagenknecht sei "das Projekt tot", wie Ulrich unmissverständlich formuliere. Diese Abhängigkeit von einer einzelnen Person zeige die fundamentale Schwäche der noch jungen Partei. Der gescheiterte Versuch, in Thüringen und Sachsen Regierungsverantwortung zu übernehmen, habe die internen Konflikte nur noch verstärkt.

Die Enthüllungen würden ein erschreckendes Bild einer Partei zeichnen, die sich in internen Machtkämpfen zu verlieren drohe. Die Frage sei nun, ob das BSW diese existenzielle Krise überleben könne oder ob das Experiment einer "Anti-Establishment-Partei" bereits gescheitert sei.

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