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04.09.2024
07:42 Uhr

Krankenkassen in der Krise: Krankengeld als Belastungsfaktor

Krankenkassen in der Krise: Krankengeld als Belastungsfaktor

Die Diskussion um die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung in Deutschland nimmt an Schärfe zu. Ralf Hermes, Vorstand der IKK Innovationskasse, fordert eine radikale Neuausrichtung des Systems. Seine provokante These: Krankengeld sollte keine Leistung der Krankenkassen mehr sein.

Steigende Beiträge und schwindende Rücklagen

Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach hat bereits steigende Zusatzbeiträge für die gesetzliche Krankenversicherung angekündigt. Hermes betont, dass seine Kasse den Beitragssatz bereits im Juli auf 16,9 Prozent erhöht habe, um den finanziellen Druck abzufedern. Die Vermögensabschöpfung durch die Minister Spahn und Lauterbach habe die Rücklagen vieler Kassen erheblich geschmälert. „Das System wird kollabieren“, warnt Hermes und sieht Insolvenzen und Fusionen als mögliche Folge.

Krankengeld als versicherungsfremde Leistung

Hermes schlägt vor, das Modell Krankengeld zu überdenken. Er argumentiert, dass es sich dabei um eine versicherungsfremde Leistung handle, ähnlich wie beim Mutterschaftsgeld. Eine Abschaffung des Krankengeldes durch die Krankenkassen könnte erhebliche finanzielle Entlastungen bringen. „Wir rechnen gerade mit einem Institut zusammen durch, wie groß die Entlastung wäre,“ erklärt Hermes.

Weitere Einsparpotenziale

Hermes sieht auch bei anderen Leistungen Einsparpotenzial. Homöopathie, Heilmittel und Zahnersatz sollten seiner Meinung nach nicht mehr von den Krankenkassen übernommen werden. Stattdessen plädiert er für Wahltarife, bei denen Versicherte private Zusatzversicherungen abschließen können. „Die Menschen müssen wieder die Freiheit haben, selbst zu entscheiden,“ so Hermes.

Wahltarife als Lösung?

Ein von Hermes vorgeschlagenes Modell ist der „Wahltarif Facharzt privat“. Versicherte könnten sich für einen Selbstbehalt entscheiden und dafür Beiträge zurückerhalten, um private Zusatzversicherungen abzuschließen. Dies würde nicht nur die Bürokratie verringern, sondern auch die Facharzttermine beschleunigen. „Fachärzte werden von der momentanen, unsäglichen Bürokratie entlastet,“ betont Hermes.

Das Solidarprinzip auf dem Prüfstand

Hermes stellt das bisherige Solidarprinzip infrage. „Können wir uns als Gesellschaft das Solidarprinzip mit einer Vollkaskoversicherung noch leisten? Ich sage: Nein.“ Er sieht Anreize zur Prävention als notwendig an, um die Kosten im Gesundheitswesen zu senken. Viele chronische Krankheiten seien auf einen ungesunden Lebensstil zurückzuführen, den die Allgemeinheit nicht weiter finanzieren sollte.

Die Rolle der Politik

Die Reformvorschläge von Gesundheitsminister Lauterbach sieht Hermes kritisch. Die Bürgerversicherung, die Lauterbach anstrebt, hält er für wenig zielführend. „Ich frage mich, was diese Bürgerversicherung sein soll: ein staatseigenes System wie die Rentenversicherung?“ Hermes plädiert für mehr Wettbewerb und Innovation im Gesundheitssystem, auch wenn dies bedeutet, die Zahl der Krankenkassen drastisch zu reduzieren.

Die finanzielle Situation der Krankenkassen bleibt angespannt. Der Gesundheitsfonds hat bereits Liquiditätsprobleme, und die Mittel werden zunehmend unregelmäßig ausgezahlt. Hermes warnt vor weiteren Engpässen und sieht dringenden Handlungsbedarf.

Die Zukunft der gesetzlichen Krankenversicherung steht auf dem Spiel, und die politischen Entscheidungsträger sind gefordert, nachhaltige Lösungen zu finden. Ob die Vorschläge von Ralf Hermes Gehör finden, bleibt abzuwarten.

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