
KI-Branche vor dem Kollaps? Alibaba-Chef warnt vor gefährlicher Spekulationsblase
Die künstliche Intelligenz gilt als der neue Heilsbringer der Tech-Branche. Doch nun werden erste kritische Stimmen laut, die vor einer gefährlichen Überhitzung des Marktes warnen. Joe Tsai, der Vorstandsvorsitzende des chinesischen Tech-Giganten Alibaba, schlug auf dem HSBC Global Investment Summit in Hongkong Alarm und sprach von deutlichen Anzeichen einer sich aufbauenden Spekulationsblase im Bereich der KI-Rechenzentren.
Hunderte Milliarden fließen in fragwürdige Projekte
Die Zahlen sind in der Tat beeindruckend: Allein in den USA planen Tech-Giganten wie OpenAI, SoftBank und Oracle Investitionen von über 500 Milliarden Dollar in KI-Infrastruktur. Meta kündigte kürzlich Projekte im Wert von 200 Milliarden Dollar an. Doch sind diese gewaltigen Summen wirklich gerechtfertigt? Tsai äußerte deutliche Zweifel und warnte vor einer zunehmenden Entkopplung von Angebot und Nachfrage.
Gefährlicher Überbietungswettbewerb der Tech-Konzerne
Besonders kritisch sieht der Alibaba-Chef den Trend, dass immer mehr Rechenzentren "auf Spec" gebaut werden - also ohne gesicherte Abnahmegarantien. Ein klassisches Warnsignal für eine sich aufblähende Spekulationsblase. Die großen amerikanischen Tech-Konzerne scheinen sich in einem regelrechten Überbietungswettbewerb zu befinden, wer die meisten Milliarden in KI-Infrastruktur pumpen kann.
Chinesische Alternative deutlich effizienter
Interessanterweise kommt zeitgleich mit DeepSeek eine chinesische KI-Alternative auf den Markt, die laut Goldman Sachs 40-50 Mal effizienter arbeitet als vergleichbare große Sprachmodelle. Dies könnte den überhitzten Markt zusätzlich unter Druck setzen. Erste Anzeichen für eine Abkühlung gibt es bereits: Goldman Sachs hat seine Prognosen für KI-Server deutlich nach unten korrigiert.
Marktkorrekturen bereits in vollem Gange
Die Warnung des Alibaba-Chefs zeigt bereits erste Auswirkungen an den Märkten. Die Alibaba-Aktie verlor in Hongkong prompt 4 Prozent an Wert. Der Goldman Sachs China Data Center Index brach sogar um 8 Prozent ein. Chinesische Technologiewerte insgesamt fielen innerhalb von nur fünf Handelstagen von einem Dreijahreshoch in Richtung Korrekturterritorium.
Fazit: Vorsicht vor dem KI-Hype
Die aktuelle Entwicklung erinnert fatal an die Dotcom-Blase der späten 1990er Jahre. Auch damals wurden Milliarden in eine vielversprechende neue Technologie gepumpt, ohne dass die tatsächliche Nachfrage diese Investitionen gerechtfertigt hätte. Anleger sollten die Warnsignale ernst nehmen und bei KI-Investments äußerst selektiv vorgehen.
Hinweis: Dieser Artikel dient ausschließlich der Information und stellt keine Anlageberatung dar. Für Investitionsentscheidungen sollten Sie sich ausführlich informieren und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch nehmen. Jede Anlageentscheidung ist mit Risiken verbunden und erfolgt auf eigene Verantwortung.
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