Joe Bidens Rückzug: Ein politisches Erdbeben in den USA
Der überraschende Rückzug von Joe Biden von der US-Präsidentschaftskandidatur hat weltweit für Schlagzeilen gesorgt. Die Reaktionen der US-amerikanischen Medien sind überwiegend positiv und beleuchten verschiedene Aspekte dieser Entscheidung. Hier ein Überblick über die Presseschau.
CNN: „Biden gibt Macht ab, um Demokratie zu retten“
CNN hebt hervor, dass Biden für die Wiederwahl kandidiert habe, um die Demokratie zu retten. Am Ende sei er zu der erschütternden Erkenntnis gekommen, dass er dies nur erreichen könne, indem er selbst die Macht abgebe. Für den mächtigsten Menschen der Welt sei es nicht einfach, persönliche Ambitionen vom Schicksal der Nation zu trennen.
The New Yorker: „Eine ungerechte Situation“
Der New Yorker vergleicht Biden mit Shakespeares König Lear, der sich mit der Ungerechtigkeit seiner Lage abfinden müsse. Trotz seiner guten Arbeit sei es unfair, dass Biden alt und gebrechlich sei, während sein Gegner alt und verrückt sei. Trumps Reden seien ein unzusammenhängender Fluss von Gejammer und Selbstbezogenheit.
The Washington Post: „Demokraten in misslicher Lage“
Die Washington Post beschreibt die missliche Lage der Demokraten als in der Neuzeit unbekannt. Wochenlange heikle Strategien der Parteiführer hätten dazu geführt, Biden zu verdrängen. Der Prozess zur Festlegung des neuen Kandidaten sei überstürzt und mit großer Unsicherheit behaftet.
New York Post: „Biden ist zum ersten Mal frei“
Die New York Post betont, dass Biden nun die Chance habe, die Dinge auf seine Weise zu tun, solange er dem Druck, sofort zurückzutreten, widerstehen könne. In einer Ironie sei Biden nun zum ersten Mal in seiner politischen Karriere frei, genau das zu tun, was er wolle, ohne Angst vor Repressalien haben zu müssen.
USA Today: „Harris als offensichtlicher Wechsel“
USA Today sieht in der 59-jährigen Kamala Harris den offensichtlichen strategischen Wechsel für die Partei und einen Wechsel der Generationen. Allerdings sei fraglich, ob ein Land, das durch kulturelle Fragen gespalten sei, bereit sei, eine farbige Frau im Oval Office zu akzeptieren.
Fox News: „Um Parlamentsitze zu sichern“
Fox News vermutet, dass es bei der Ablösung von Biden weniger darum gehe, Trump zu besiegen, sondern eher darum, Parlamentsitze zu sichern. Umfragen hätten ergeben, dass Harris nicht viel besser abschneide als Biden, aber es könnte gerade ausreichen, um Sitze zu retten.
The New York Times: „Rücksichtsloser Dealmaker“
Die New York Times beschreibt Biden als rücksichtslosen Dealmaker, der Mühe gehabt habe, jahrzehntelangen guten Willen in eine einigende Präsidentschaft umzusetzen. Trotz der Führung aus der Pandemie und den wirtschaftlichen Turbulenzen sei die amerikanische Gesellschaft nach wie vor tief gespalten.
Los Angeles Times: „Harris wird es sein“
Die Los Angeles Times sieht Harris als die zukünftige Kandidatin, obwohl Bedenken hinsichtlich der Wahrnehmung der amerikanischen Wählerschaft bestehen. Ein bestimmter Teil der Bevölkerung werde niemals jemand anderen als einen weißen Mann als Präsidenten unterstützen.
National Public Radio: „Harris als Spitzenkandidatin“
Das National Public Radio berichtet, dass Harris wegen ihres nationalen und internationalen Profils eine Spitzenkandidatin sei. Gewählte Demokraten hätten sich bereits vor Bidens Rücktritt für Harris eingesetzt.
Axios: „Harris' Position nicht garantiert“
Axios betont, dass Harris' Position als Kandidatin nicht garantiert sei, da Biden nicht von seinem Amt als Präsident zurückgetreten sei. Dies hätte Harris zur ersten weiblichen Präsidentin der USA gemacht und sie an die Spitze der Kandidatenliste gebracht.
Der Rückzug Bidens hat die politische Landschaft der USA erschüttert und viele Fragen aufgeworfen. Die kommenden Wochen werden zeigen, wie sich die Demokraten neu aufstellen und ob sie in der Lage sein werden, die Herausforderungen zu meistern, die vor ihnen liegen.
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