Jimmy Carter wird 100: Ein historisches Jubiläum und ein letzter politischer Wunsch
Der 39. US-Präsident Jimmy Carter feiert heute seinen 100. Geburtstag und ist damit der älteste noch lebende frühere Präsident der Vereinigten Staaten. Trotz seines hohen Alters und seines schlechten Gesundheitszustands hat Carter noch eine letzte Mission: Er möchte seine Stimme für Kamala Harris bei der kommenden Präsidentschaftswahl abgeben.
Ein kämpferischer Geist trotz gesundheitlicher Probleme
Jimmy Carter, der in einfachen Verhältnissen auf einer Farm in Georgia aufwuchs, hat sich auch nach seiner Präsidentschaft engagiert. Sein Enkel Jason erzählte der Regionalzeitung „Atlanta Journal Constitution“, dass Carter seinem Sohn Chip vor einigen Wochen sagte: „Ich versuche nur, es zu schaffen, um Kamala Harris zu wählen.“ Die Briefwahlunterlagen werden in Georgia, Carters Heimatstaat, etwa einen Monat vor der Wahl am 5. November verschickt. Carter hofft, dass seine Stimme dazu beitragen kann, die Ära Trump endgültig zu beenden.
Ein Leben voller Höhen und Tiefen
Carters Präsidentschaft war von zahlreichen Herausforderungen geprägt. Während seiner Amtszeit erlebte er das Geiseldrama von Teheran und den sowjetischen Einmarsch in Afghanistan. Selbst Erfolge wie das Friedensabkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel konnten die schweren Rückschläge nicht aufwiegen. Nach nur einer Amtszeit verlor er bei der Wahl 1980 gegen den Republikaner Ronald Reagan.
Engagement nach der Präsidentschaft
Nach seiner Präsidentschaft erwarb sich Carter großen Respekt durch sein Engagement in humanitären und friedensfördernden Projekten. 1982 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Rosalynn das Carter Center, das sich für Demokratie, Menschenrechte und wirtschaftliche Entwicklung in ärmeren Ländern einsetzt. Für seine Bemühungen erhielt er 2002 den Friedensnobelpreis.
Ein schmerzlicher Verlust
Ende des vergangenen Jahres musste Carter einen schweren Verlust hinnehmen, als seine Ehefrau Rosalynn im Alter von 96 Jahren verstarb. Die beiden waren 77 Jahre lang verheiratet. Carters Gesundheitszustand hat sich seitdem weiter verschlechtert. Bei der Trauerfeier für Rosalynn im vergangenen November war Carter halb liegend in einem Rollstuhl zu sehen, gewärmt von einer Decke. Sein Enkel Jason berichtete, dass Carter körperlich stark abgebaut habe, aber emotional immer noch sehr engagiert sei.
Witze im Wahlkampf
Carters hohes Alter war im Präsidentschaftswahlkampf immer wieder Thema für Witze. Als Joe Biden noch im Rennen ums Weiße Haus war, scherzte der Komiker Colin Jost, dass Carter vielleicht noch einmal ins Rennen gehen könnte. Tatsächlich dürfte Carter theoretisch noch einmal für das höchste Amt im Staate kandidieren, da er nur eine Amtszeit absolviert hat. Doch seine Präsidentschaft ist vor allem durch hohe Verbraucherpreise und das Geiseldrama von Teheran geprägt, das seine Wiederwahl verhinderte.
Jimmy Carter mag gesundheitlich angeschlagen sein, doch sein Wunsch, noch einmal politisch Einfluss zu nehmen, zeigt den ungebrochenen Kampfgeist des ehemaligen Präsidenten. Sein Engagement für Demokratie und Menschenrechte wird sicherlich auch in Zukunft in Erinnerung bleiben.
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