Italien verschärft die Strafverfolgung: Deutsche Urlauber im Visier
Deutsche Urlauber, die ihren Sommer in Italien verbracht haben, könnten bald unangenehme Post erhalten. Nach einem langwierigen Behördenstreit hat Italien nun wieder begonnen, Strafzettel an deutsche Autofahrer zu verschicken. Besonders betroffen sind beliebte Touristenorte wie Meran, Rom oder Florenz, wo sich die Strafzettel bereits stapeln.
Hintergrund des Streits
Der Grund für die zwischenzeitliche Pause bei der Strafverfolgung lag in der Nutzung des Eucaris-Systems. Dieses System ermöglicht den Behörden den direkten Zugriff auf Fahrzeug- und Halterdaten innerhalb der EU. Italien hatte jedoch wiederholt Daten auch für Verstöße abgerufen, die nicht durch das Eucaris-System abgedeckt sind. Dies führte dazu, dass das deutsche Kraftfahrtbundesamt (KBA) die Weitergabe von Informationen blockierte.
Technische Probleme behoben
Nach Angaben des italienischen Verkehrsministers Matteo Salvini, der auch Vize-Ministerpräsident ist, seien die technischen Probleme nun behoben. Das KBA in Flensburg bestätigte, dass von italienischer Seite Maßnahmen zur Abhilfe ergriffen wurden, weshalb seit vergangener Woche wieder Auskünfte erteilt werden.
Massive Bußgelder in Meran
Allein in Meran geht es um 4000 Strafzettel mit Bußgeldern von über 230.000 Euro. Besonders häufig geraten Touristen in die sogenannten verkehrsberuhigten Zonen, die vielerorts mit Kameras streng überwacht werden. Unwissentliches Befahren dieser Zonen führt zu saftigen Strafen.
Warnung des ADAC
Der ADAC warnt vor den fragwürdigen Methoden, mit denen die italienischen Behörden versuchen, säumige Verkehrssünder zur Kasse zu bitten. Verbraucherschützer kritisieren die Praxis, über Inkasso-Unternehmen zusätzliche Gebühren zu erheben, als höchst zweifelhaft.
Rechtsstreitigkeiten vorprogrammiert
Die Wiederaufnahme der Strafverfolgung könnte zu zahlreichen Rechtsstreitigkeiten führen. Viele deutsche Touristen könnten sich durch die unerwartete Post aus Italien in ihrem Traum von la dolce vita gestört fühlen. Der ADAC rät daher, die Strafzettel möglichst schnell zu bezahlen, um weiteren Ärger zu vermeiden.
Fazit
Die Rückkehr Italiens zum Eucaris-System und die damit verbundene Wiederaufnahme der Strafverfolgung zeigen einmal mehr, wie wichtig es ist, sich als Urlauber über die Verkehrsregeln im Ausland zu informieren. Andernfalls drohen unangenehme Überraschungen, die den Urlaubsspaß erheblich trüben können.
Für deutsche Autofahrer bedeutet dies, dass sie sich auf eine Welle von Strafzetteln einstellen müssen. Wer sich jedoch an die lokalen Verkehrsregeln hält, kann die Reise nach Italien weiterhin unbeschwert genießen.
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