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30.07.2024
18:01 Uhr

Italien: Ein Blick in Deutschlands mögliche Zukunft

Italien: Ein Blick in Deutschlands mögliche Zukunft

Der Blick über die Alpen nach Italien könnte uns einen Vorgeschmack auf das geben, was Deutschland in naher Zukunft erwartet. Während Deutschland sich gerne als moralischer Vorreiter auf der internationalen Bühne präsentiert, zeigt Italien bereits, wohin der Weg führen könnte.

Italiens historische Vorreiterrolle

Italien hat in der Vergangenheit oft eine Vorreiterrolle eingenommen. Die alten Römer waren Pioniere der Globalisierung, und im Mittelalter betrieben die Italiener bereits Banken und doppelte Buchführung. Benito Mussolini inspirierte Adolf Hitler, und Silvio Berlusconi lieferte die Vorlage für Donald Trump. Auch im Bereich der Energiepolitik waren die Italiener früh dran: Bereits 1987 stimmten sie für den Ausstieg aus der Kernenergie, was Angela Merkel erst ein Vierteljahrhundert später in Deutschland nachvollzog.

Ende des links-grünen Moralismus in Italien

In Italien ist die Zeit des links-grünen Moralismus und der Brandmauern „gegen rechts“ vorbei. Aus den Trümmern des alten Parteiensystems ist eine konservative Mitte-Rechts-Regierung hervorgegangen. Giorgia Meloni, die oft als „postfaschistische Wölfin im Schafspelz“ bezeichnet wird, hat sich als pragmatische Politikerin erwiesen, die nicht in die Fußstapfen des gescheiterten Mussolini treten möchte.

Lehren für Deutschland

Für Deutschland bedeutet dies, dass CDU und CSU den Protestwählern, die aus Verärgerung über den links-grünen Moralismus zur AfD gelaufen sind, ein Angebot machen müssten, um künftig eine liberal-konservative Regierung anführen zu können. Die SPD müsste sich in der Opposition auf ihre Wurzeln besinnen.

Wirtschaftliche Parallelen

Der Blick nach Italien zeigt auch, dass das Zeitalter des Wirtschaftswachstums vorbei sein könnte. Seit 17 Jahren ist das italienische reale Bruttoinlandsprodukt nicht mehr gewachsen. Die Wirtschaft hat es nicht geschafft, sich erfolgreich an das digitale Zeitalter anzupassen. In Deutschland herrscht seit 2019 Stagnation, und es scheint, dass uns die „italienische Krankheit“ mit Verspätung erreicht hat. Ein aufgeblähter Staat und ein Bürokratiemonster, das im Zusammenspiel mit den Institutionen der Europäischen Union agiert, lähmen die Wirtschaft und entziehen ihr mit hohen Steuern und Abgaben die Lebenskräfte.

Fazit

Bisher wirkt es nicht so, als würde die Regierung Meloni den Staat schlanker machen und das Bürokratiemonster bezwingen. Der nächsten von CDU und CSU geführten deutschen Regierung könnte es ähnlich ergehen. Es sei denn, sie raffte sich dazu auf, das Motto aus Tomasi di Lampedusas Roman „Il Gattopardo“ ernst zu nehmen: „Wenn wir wollen, dass alles so bleibt, wie es ist, muss alles sich ändern.“

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