Iran erwägt Verlegung der Hauptstadt: Ein notwendiger Schritt?
Der iranische Präsident Massud Peseschkian hat kürzlich die Notwendigkeit betont, die Hauptstadt des Landes von Teheran in den Süden zu verlegen. Diese Überlegung resultiert aus einer Vielzahl von Problemen, mit denen die derzeitige Hauptstadt zu kämpfen hat, darunter Wasserknappheit, Bodensenkungen und eine stark verschmutzte Luft. Für viele der rund 14 Millionen Einwohner der Metropolregion sei ein menschenwürdiges Leben kaum noch möglich.
Teheran am Limit
Teheran, das wirtschaftliche und politische Zentrum Irans, steht vor enormen Herausforderungen. Die Stadt leidet unter einer übermäßigen Bevölkerungsdichte, chaotischer Stadtentwicklung und extrem hohen Lebenshaltungskosten. Laut Experten übersteigt die Bevölkerung die Kapazität der städtischen Infrastruktur um mehr als 70 Prozent. Nur 2,3 Millionen der acht Millionen Menschen, die direkt in der Hauptstadt wohnen, könnten angemessene Lebensbedingungen vorfinden.
Historische Überlegungen
Es ist nicht das erste Mal, dass die iranischen Behörden eine Verlegung der Hauptstadt in Erwägung ziehen. Bereits während der Amtszeit von Präsident Mahmud Ahmadineschad (2005–2013) wurde dieses Thema angesprochen. Im Januar 2013 billigte der Islamische Rat einen Plan zur Verlegung der politischen und administrativen Hauptstadt aus Teheran.
Argumente für und gegen die Verlegung
Präsident Peseschkian argumentierte, dass die derzeitige Situation die Entwicklung des Landes behindere. Die Ressourcen müssten aus dem Süden und vom Meer nach Teheran gebracht und anschließend verarbeitet und für den Export zurück in den Süden geschickt werden. Dies mindere die Wettbewerbsfähigkeit des Landes erheblich.
Gegner der Verlegung, darunter viele Experten, halten es jedoch für sinnvoller, die ineffiziente und veraltete Infrastruktur Teherans zu modernisieren und die Gebäude gegen Erdbeben zu verstärken, anstatt immense Summen für die Verlegung der Hauptstadt auszugeben.
Eine Stadt am Abgrund
Die Zeitung "The Guardian" berichtete, dass Teheran aufgrund der übermäßigen Belastung seiner Infrastruktur und der chaotischen Stadtentwicklung "am Abgrund" stehe. Die iranische wissenschaftliche Vereinigung für Stadtökonomie unterstützt diese Einschätzung und betont, dass die Stadt weit über ihre Kapazitätsgrenzen hinaus belastet sei.
Fazit
Die Überlegungen zur Verlegung der Hauptstadt spiegeln die tiefgreifenden strukturellen Probleme wider, mit denen Teheran konfrontiert ist. Ob die Verlegung tatsächlich die erhofften Verbesserungen bringen würde oder ob eine Modernisierung der bestehenden Infrastruktur der sinnvollere Weg wäre, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass dringender Handlungsbedarf besteht, um die Lebensqualität der Bewohner zu verbessern und die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu sichern.
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