
Internet-Abzocke in Deutschland: Bürger zahlen EU-weit höchste Preise für lahmes Internet
In einer schockierenden Enthüllung zeigt eine aktuelle Analyse des Preisvergleichsportals Verivox, dass deutsche Internetnutzer regelrecht abgezockt werden. Mit einem Euro pro Megabit zahlen die Bundesbürger die mit Abstand höchsten Preise in der gesamten Europäischen Union - ein weiteres Armutszeugnis für den Digitalstandort Deutschland.
Deutsche zahlen das Zehnfache des EU-Durchschnitts
Während in vielen EU-Ländern die Internetkosten bei wenigen Cent pro Megabit liegen, müssen deutsche Verbraucher tief in die Tasche greifen. Der EU-Durchschnitt liegt bei bescheidenen 18 Cent je Megabit. Selbst die nach Deutschland teuersten Länder Österreich und Belgien verlangen mit 35 Cent pro Megabit nur etwa ein Drittel des deutschen Preises. Besonders bitter: In Rumänien kostet das gleiche Datenvolumen nur einen Cent, in Polen und der Slowakei gerade einmal drei Cent.
Monopolstellung der Telekom als Preistreiber
Die Gründe für diese eklatante Preisdifferenz sind hausgemacht. Telekommunikationsexperte Jörg Schamberg sieht die Hauptursache in der marktbeherrschenden Stellung der Deutschen Telekom. Auch 25 Jahre nach der vermeintlichen Marktliberalisierung hängen die Wettbewerber am Tropf des Ex-Monopolisten. Sie müssen dessen Vorleistungsprodukte zu festgelegten Preisen einkaufen - von echtem Wettbewerb keine Spur.
Digitale Steinzeit statt Highspeed-Internet
Besonders ärgerlich: Während Länder wie Portugal und Schweden bereits eine nahezu flächendeckende Glasfaser-Versorgung bieten, dümpelt Deutschland weiter in der digitalen Steinzeit. Das sture Festhalten an der veralteten DSL-Technik hat Deutschland ins digitale Abseits manövriert. Der Glasfaserausbau kommt nur schleppend voran, der Markt ist heillos zersplittert.
Ampel-Regierung in der Pflicht
Die Situation ist mehr als alarmierend. Gerade im Hinblick auf datenintensive KI-Anwendungen kann sich Deutschland diesen digitalen Rückstand nicht länger leisten. Die Ampel-Regierung muss endlich aus ihrem digitalpolitischen Dornröschenschlaf erwachen und für echten Wettbewerb sorgen. Doch bisher glänzt die selbsternannte Fortschrittskoalition vor allem durch Untätigkeit - zum Leidwesen der Verbraucher, die weiterhin Mondpreise für mittelmäßiges Internet zahlen müssen.
Dass die deutschen Anbieter die mit Abstand höchsten Megabit-Preise in der EU verlangen, liegt in erster Linie an der aus Verbrauchersicht unzureichenden Wettbewerbssituation
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Deutschland, das sich gerne als Hightech-Nation präsentiert, ist in Wahrheit ein digitales Entwicklungsland mit Apothekenpreisen. Eine Situation, die sich die Bürger nicht länger gefallen lassen sollten. Es wird höchste Zeit, dass die Politik endlich handelt und den Digitalstandort Deutschland aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit befreit.

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