Immobilienpreise am Tiefpunkt: Jetzt ist die Zeit zum Kaufen
Wer von einem Eigenheim träumt, findet aktuell so viele Angebote wie lange nicht. Experten sagen, dass die Preise derzeit am Tiefpunkt sind. In einigen attraktiven Städten fiel der Rückgang zuletzt besonders drastisch aus – sowohl bei Wohnungen als auch bei Häusern.
Hohe Angebotslage und sinkende Preise
Der deutsche Immobilienmarkt bietet momentan eine Fülle an Angeboten. „Auf den Portalen tummeln sich zurzeit doppelt so viele Angebote wie noch im Jahr 2022“, sagt Pekka Sagner, Immobilienexperte beim Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW). Diese Entwicklung eröffnet potenziellen Käufern zahlreiche Möglichkeiten, doch es gibt viele Faktoren, die man berücksichtigen sollte.
Die Wahl der richtigen Lage
Ein entscheidender Punkt beim Immobilienkauf ist die Lage. Soll es eine Wohnung in der Innenstadt sein oder doch lieber ein Haus auf dem Land? Wie ruhig ist die Umgebung? Wie weit sind Kindergarten, Schule und der nächste Supermarkt entfernt? Diese Fragen beeinflussen den Preis erheblich.
Regionale Unterschiede im Preisverfall
Die Preise sind in verschiedenen Regionen unterschiedlich stark gesunken. Daten von Immowelt zeigen, dass Aachen mit einem Rückgang von 7,2 Prozent den größten Preisverfall bei Wohnungen verzeichnete. Ulm folgt mit 5,9 Prozent, Leverkusen und Neuss mit jeweils 5,8 Prozent. Über einen längeren Zeitraum betrachtet, führt Erfurt die Liste an, wo die Preise um 15 Prozent gefallen sind.
Häuserpreise und ihre Entwicklung
Auch die Preise für Häuser sind gesunken. In Potsdam gab es den höchsten Rückgang mit 8,6 Prozent, gefolgt von Recklinghausen mit 7,3 Prozent und Berlin mit 6,8 Prozent. Über drei Jahre gesehen ist der Preisverfall noch deutlicher: Stuttgart liegt hier auf Platz eins mit 16,1 Prozent, gefolgt von Offenbach am Main und Frankfurt.
Die Talsohle scheint erreicht
Angesichts der gesunkenen Preise könnte man sich fragen, ob es sich lohnt, noch weiter zu warten. Pekka Sagner vom IW warnt jedoch davor: „Wir haben inzwischen den Boden erreicht. In den ersten Regionen steigen die Immobilienpreise bereits wieder an.“ Dies bestätigen auch Zahlen des IW-Wohnindex vom Juli.
Gründe für den Preisverfall und die aktuelle Attraktivität
Der Preisverfall seit 2022 ist auf die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank zurückzuführen. Die Erhöhung des Leitzinses führte zu höheren Hypothekenzinsen, was die Bereitschaft zum Immobilienkauf senkte und die Preise fallen ließ. Jetzt jedoch sind die Preise tief, die Einkommen gestiegen und die Hypothekenzinsen zurückgegangen, was den Erwerb von Immobilien wieder attraktiv macht.
Steigende Nachfrage nach Immobilienfinanzierungen
Auch bei den Deutschen Pfandbriefbanken zeigt sich eine positive Entwicklung. Das Finanzierungsneugeschäft legte um 15,6 Prozent zu. „Erstmals seit Herbst 2022 liegt das Immobilienfinanzierungsvolumen in einem Quartal wieder oberhalb von 31 Milliarden Euro“, teilte Vdp-Geschäftsführer Jens Tolckmitt mit. Dies deutet auf eine steigende Nachfrage hin, die sich bald auch in den Preisen widerspiegeln könnte.
Aktuelle Chancen für Käufer
Aktuell können Interessierte noch von der großen Auswahl profitieren und möglicherweise Schnäppchen machen. Doch die Situation könnte sich bald ändern, da die Nachfrage steigt und die Preise wieder anziehen.
Steigende Mietpreise
Während die Kaufpreise gesunken sind, sieht die Lage bei den Mietpreisen anders aus. Diese sind schon länger hoch und steigen laut IW weiter. Ein Vergleich der Zahlen für das zweite Quartal dieses Jahres im Vergleich zum ersten Quartal zeigt einen Anstieg um 1,4 Prozent.
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