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13.09.2024
09:45 Uhr

Holzpreise massiv unter Druck: Sägewerke schließen – düstere Prognosen

Holzpreise massiv unter Druck: Sägewerke schließen – düstere Prognosen

Die Krise am Holzmarkt hält unvermindert an. Die globalen Holzpreise stehen massiv unter Druck und könnten laut Analysten weiter deutlich fallen. Ursachen hierfür sind die anhaltende Baukrise, Überkapazitäten und hohe Zinsen. Diese Entwicklungen haben weitreichende Folgen für die Branche.

Überkapazitäten und schwache Nachfrage

Die Schnittholzpreise spiegeln ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage wider. Die Nachfrage wird weiterhin durch das hohe Zinsumfeld und die wirtschaftliche Unsicherheit beeinträchtigt. Am 11. September notierten die Schnittholzpreise am Terminmarkt in den USA bei etwa 490 US-Dollar pro tausend Brettfuß. Das entspricht einem Rückgang von 7 Prozent im Vergleich zu Mitte August und sogar 23 Prozent im Vergleich zum letzten Preishoch im April.

Sägewerksschließungen in Kanada

In Kanada, einem der größten Holzproduzenten weltweit, kommt es zu weiteren Schließungen von Sägewerken. Die USA haben zudem die Importzölle für Schnittholz aus Kanada erhöht. Diese Maßnahmen tragen zusätzlich zum Preisdruck bei. Der Rückgang der Hausverkäufe in den USA und die Krise der Bauwirtschaft in Europa und China verschärfen die Situation weiter.

Düstere Prognosen für die Zukunft

Analysten von tradingeconomics.com erwarten, dass die Schnittholzpreise bis zum Ende des Quartals bei 482 USD pro tausend Brettfuß liegen werden. In zwölf Monaten könnten die Preise auf etwa 452 USD fallen. Die Hausverkäufe in den USA gingen im Juli im Vergleich zum Vormonat um 5,5 Prozent zurück, was den stärksten Rückgang seit April darstellt. Auch die Baugenehmigungen und Baubeginne verzeichneten deutliche Rückgänge.

Finanzielle Schwierigkeiten der Hausbauer

Die National Association of Home Builders sieht große finanzielle Schwierigkeiten für Hauskäufer aufgrund der hohen Zinssätze. Dies bedeutet, dass die Kreditkosten für Hausbauer weiterhin hoch bleiben. Die pessimistische Stimmung wird durch das robuste Holzangebot aus dem Süden der USA verstärkt, wo sich der Holzvorrat in Arkansas verdoppelt hat.

Reaktionen der Industrie

Interfor, einer der größten Holzproduzenten Nordamerikas, hat angekündigt, die Produktion für den Rest des Jahres 2024 um mindestens 15 Prozent zu reduzieren. Die Firma besitzt Sägewerke in Kanada, im Süden der USA und im pazifischen Nordwesten. Auch Canfor Corp. wird zwei Sägewerke in British Columbia schließen und führt dies auf die „Strafzölle“ der USA sowie auf anhaltende finanzielle Verluste und schwache Holzmärkte zurück.

Die USA haben am 14. August die Zölle auf Nadelholz fast verdoppelt, was von der kanadischen Regierung als unfair und ungerechtfertigt bezeichnet wurde. Die Zölle stiegen von 8,05 Prozent auf 14,54 Prozent.

Fazit

Die Zukunft des Holzmarktes sieht düster aus. Mit einem Überangebot an Schnittholz, einer schwachen Nachfrage und hohen Zinsen stehen die Preise unter massivem Druck. Die Schließungen von Sägewerken und die erhöhten Importzölle tragen zusätzlich zur Unsicherheit bei. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und welche Maßnahmen ergriffen werden können, um den Markt zu stabilisieren.

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