Hochwassergefahr in Deutschland: Rhein und Elbe stark betroffen
Die Hochwassergefahr in Deutschland bleibt auch in den kommenden Jahren eine ernstzunehmende Bedrohung. Laut einer aktuellen Studie werden rund 384.000 Menschen mit hoher Wahrscheinlichkeit von Hochwasser-Ereignissen betroffen sein. Besonders gefährdet sind die Regionen entlang des Rheins und der Elbe.
Besonders betroffene Regionen
Die Studie des Unabhängigen Instituts für Umweltfragen (UfU) zeigt, dass etwa 190.800 Bewohner entlang des Rheins und seiner Nebenflüsse besonders gefährdet sind. Auch die Anwohner der Elbe sind stark betroffen, hier sind es etwa 98.800 Einwohner, die in den kommenden Jahren mit Hochwasser rechnen müssen.
Forderungen nach besseren Sicherheitsvorkehrungen
Die Forscher des UfU mahnen zu verstärkten Sicherheitsvorkehrungen. Insbesondere der Aufbau von Monitoringsystemen und Vorhersagemodellen sei von großer Bedeutung. Ein positives Beispiel gebe das Land Hessen, das anwenderfreundliche Starkregen-Gefahrenkarten entwickelt und ein kommunales Monitoring-System eingeführt habe. Diese Maßnahmen sollten bundesweit ausgebaut werden.
Versicherungen gegen Hochwasserschäden
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Versicherungsschutz gegen Elementarschäden, die durch Hochwasser verursacht werden. Bislang konnte sich die Bundesregierung nicht mit den Ländern auf die Einführung einer Pflichtversicherung einigen. Während die Länder eine flächendeckende Pflichtversicherung fordern, stellt sich Bundesjustizminister Marco Buschmann dagegen.
Nach den verheerenden Fluten an Ahr und Erft im Jahr 2021, die Schäden von über 40 Milliarden Euro verursachten, argumentieren die Befürworter einer Pflichtversicherung, dass der Staat solche Summen nicht mehr allein aufbringen könne. Die Lasten müssten anders verteilt werden.
Historische Hochwasserereignisse
Frühere Hochwasser, wie etwa an der Oder, geben Hinweise darauf, dass die berechnete Dimension der Bedrohung eher eine untere Annahme darstellt. Eine Studie im Auftrag der Versicherungswirtschaft (GDV) kam im Februar zu dem Ergebnis, dass in Deutschland mehr als 300.000 Gebäude von Hochwasser bedroht sein könnten.
Notwendigkeit gesetzlicher Schritte
Neben besseren Vorkehrungen wie stabilen Deichen und großen Überschwemmungsflächen seien gesetzliche Schritte notwendig. Noch in dieser Legislaturperiode solle der Versicherungsschutz gegen Elementarschäden ausgeweitet werden, um die Menschen stärker zu schützen.
Es bleibt abzuwarten, ob sich die Bundesregierung und die Länder auf eine gemeinsame Linie einigen können. Klar ist jedoch, dass die Hochwassergefahr eine ernsthafte Bedrohung für Hunderttausende Menschen in Deutschland darstellt und dringender Handlungsbedarf besteht.
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