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26.08.2024
15:55 Uhr

Haba in der Krise: Weitere Stellenstreichungen bei deutschem Spielwarenhersteller

Haba in der Krise: Weitere Stellenstreichungen bei deutschem Spielwarenhersteller

Der traditionsreiche Spielwaren- und Möbelhersteller Haba, bekannt für seine ikonische Nachziehente, steckt weiterhin in einer tiefen Krise. Bereits zu Beginn des Jahres musste das Unternehmen aus dem oberfränkischen Bad Rodach 450 Stellen abbauen. Nun kündigte Haba an, dass weitere 97 Arbeitsplätze gestrichen werden.

Umfassende Sparmaßnahmen geplant

Im Zuge der neuen Sparmaßnahmen sollen nicht nur Stellen abgebaut, sondern auch die Führungsebenen verschlankt, Geschäftsprozesse vereinfacht und interne Schnittstellen optimiert werden. Haba begründet diese Schritte damit, dass sich das Geschäft, ähnlich wie bei vielen anderen Unternehmen, derzeit schwächer entwickle als erwartet. Die gesamte Belegschaft wurde am Montag, den 26. August, von der Geschäftsführung und dem Betriebsrat über die Maßnahmen informiert.

Sozialverträgliche Lösungen für Betroffene

Für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wurde eine Transfergesellschaft mit einer Laufzeit von bis zu 12 Monaten eingerichtet. Geschäftsführer Mario Wilhelm betonte, dass eine solche Maßnahme immer ein Einschnitt sei, jedoch keine Alternative bestehe, um das Unternehmen wettbewerbsfähig für die Zukunft aufzustellen. Trotz der schwierigen Situation schätzt Haba die mittel- und langfristigen Geschäftschancen weiterhin positiv ein und plant, den Vertrieb zu stärken, um Marktchancen besser nutzen zu können.

Insolvenzverfahren und weitere Einschnitte

Im vergangenen September hatte Haba ein Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung aufgenommen, in dessen Rahmen rund 450 Stellen abgebaut und die Marke Jako-o eingestellt wurden. Zudem trennte sich das Unternehmen von seinem Möbelproduktionsstandort in Eisleben, Sachsen-Anhalt. Das Insolvenzverfahren wurde zum 1. März dieses Jahres beendet.

Reaktionen der Gewerkschaft

Aus Sicht der IG Metall kommt der nun erfolgte Einschnitt nicht überraschend. Bereits im Juni berichteten Beschäftigte der Gewerkschaft von einer großen Verunsicherung aufgrund unausgelasteter Produktionskapazitäten. Ein Vertreter der IG Metall in Coburg betonte, dass die Probleme von Haba auch nach dem Ende des Insolvenzverfahrens noch nicht überwunden seien. Es müsse sich nun von Monat zu Monat zeigen, ob das Unternehmen wieder größere Umsätze erzielen könne.

Positive Aspekte der Transfergesellschaft

Die Einrichtung einer Transfergesellschaft für die 97 betroffenen Mitarbeiter wird jedoch als positiv bewertet. Laut IG Metall haben von den rund 230 ehemaligen Haba-Beschäftigten, die zum 1. Januar in eine Transfergesellschaft übergegangen waren, mehr als 70 Prozent eine neue Arbeit gefunden. Dennoch bleibt die Unsicherheit aufgrund der schwierigen Geschäftslage für die verbleibenden Haba-Beschäftigten bestehen.

Haba steht exemplarisch für viele deutsche Unternehmen, die in der aktuellen wirtschaftlichen Lage mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert sind. Es bleibt abzuwarten, ob die getroffenen Maßnahmen ausreichen werden, um das Traditionsunternehmen wieder auf Kurs zu bringen.

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