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15.10.2024
07:37 Uhr

Google setzt auf Mini-Atomkraftwerke gegen KI-Energiehunger

Google setzt auf Mini-Atomkraftwerke gegen KI-Energiehunger

In einer Zeit, in der die Energienachfrage durch Künstliche Intelligenz (KI) exponentiell wächst, hat Google eine bemerkenswerte Entscheidung getroffen. Ab 2030 will der Technologieriese Energie aus neuartigen kleinen Atomreaktoren des Entwicklers Kairos Power beziehen. Diese Entscheidung könnte weitreichende Auswirkungen auf die Energieversorgung und die Klimabilanz des Unternehmens haben.

Ein Schritt in Richtung Energieunabhängigkeit

Google plant, bis 2035 eine jährliche Leistung von 500 Megawatt durch sechs bis sieben dieser Mini-Atomkraftwerke zu erreichen. Michael Terrell, ein Google-Manager, erklärte gegenüber der „Financial Times“, dass noch offen sei, ob der Strom ins allgemeine Netz eingespeist oder direkt für die Rechenzentren genutzt werde. Finanzielle Details des Deals sowie die Frage, ob Google den Bau der Kraftwerke mitfinanzieren wird, blieben unklar.

Innovative Technologie für mehr Sicherheit

Die kompakten modularen Reaktoren von Kairos Power zeichnen sich durch eine besondere Kühltechnik aus. Anstatt Wasser verwenden sie geschmolzene Fluorid-Salze, was das Risiko des Verkochens der Kühlflüssigkeit eliminiert und somit die Sicherheit erhöht. Im vergangenen Jahr erhielt Kairos Power die Genehmigung zum Bau eines ersten Testreaktors im US-Bundesstaat Tennessee.

Herausforderungen durch den KI-Boom

Die großen Tech-Konzerne haben sich ehrgeizige Klimaziele gesetzt. Google strebt an, bis 2030 klimaneutral zu sein. Doch der Boom der Künstlichen Intelligenz stellt dieses Ziel auf eine harte Probe. Der Betrieb und das Training von KI-Software erfordern immense Rechenleistung und führen zu einem hohen Stromverbrauch.

Im letzten Jahr lag der Anteil CO2-freier Energie im Verbrauch von Googles Rechenzentren und Büros bei 64 Prozent. Trotz dieser Bemühungen stiegen die CO2-Emissionen des Unternehmens um 13 Prozent, was größtenteils auf den erhöhten Energiebedarf der Rechenzentren zurückzuführen ist.

Microsoft als Vorreiter

Auch Microsoft setzt auf Atomkraft, um seine Rechenzentren zu versorgen. Der Software-Gigant plant, einen Reaktor im stillgelegten US-Atomkraftwerk Three Mile Island wieder in Betrieb zu nehmen. Dieser Reaktor soll eine jährliche Leistung von 800 Megawatt liefern, und Microsoft hat sich verpflichtet, die produzierte Energie 20 Jahre lang abzunehmen.

Fazit: Ein zweischneidiges Schwert

Die Entscheidung von Google und Microsoft, auf Atomkraft zu setzen, zeigt die Dringlichkeit, nachhaltige Energiequellen für den steigenden Energiebedarf durch KI zu finden. Während Atomkraft eine CO2-freie Energiequelle darstellt, bleibt sie kontrovers. Die Sicherheit und Entsorgung von Atommüll sind nach wie vor ungelöste Probleme.

Dennoch könnte dieser Schritt ein wichtiger Meilenstein sein, um die Klimaziele der Tech-Giganten zu erreichen und gleichzeitig die Energieversorgung für die Zukunft zu sichern. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Entwicklungen auf die globale Energiepolitik und den Klimaschutz auswirken werden.

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