Goldpreis durchbricht die 200-Dollar-Marke: Ein Zeichen für einen bevorstehenden Paradigmenwechsel?

Der Goldpreis hat erstmals seit Mai 2023 die 200-Dollar-Marke überschritten und hält sich seit dem 27. Oktober auf diesem Niveau. Ein Anstieg, der vor allem durch die Ankündigung der israelischen Armee verursacht wurde, ihre Bodeneinsätze im Gazastreifen gegen die islamistische Hamas auszuweiten. Die aktuelle geopolitische Situation und ihre Risiken verhelfen dem Edelmetall zu einem Hoch.

Die sichere Anlage Gold

Die steigenden Konflikte im Nahen Osten und die zunehmende Gefahr einer Ausweitung auf andere Länder haben die Nachfrage nach der "sicheren Anlage Gold" verstärkt. Trotz zeitweilig gestiegener Renditen für zehnjährige US-Anleihen auf über fünf Prozent - dem höchsten Stand seit 2007 - setzt sich der Höhenflug des Goldpreises fort.

„Der jüngste Anstieg des Goldpreises angesichts aktuell kräftig gestiegener Renditen ist bemerkenswert", so Rohstoffexpertin Barbara Lambrecht von der Commerzbank.

Normalerweise lenken höhere Zinsen die Anleger verstärkt in Anleihen, während sich die Nachfrage nach Gold dann schwächer entwickelt. Doch die aktuelle Lage scheint diese Regel auszuhebeln.

Ein Zeichen für einen Paradigmenwechsel

Dominik Kettner von Kettner Edelmetalle sieht in dem aktuellen Goldpreis-Höhenflug ein Zeichen für das bevorstehende Eintreten eines Paradigmenwechsels. Ein Wechsel, der die ökonomischen Gesetze auf den Kopf stellt und das Geldsystem wieder zurechtrückt.

„Dieser Paradigmenwechsel wird das Gold weiter in die Höhe schießen lassen", prognostiziert Kettner.

Gold als knapper Rohstoff und Wertanlage

Gold ist nicht nur ein knapper Rohstoff, sondern auch eine sichere Wertanlage. Trotz Preisschwankungen verliert das Edelmetall seinen Wert auch in Krisenzeiten nie ganz. Die Corona-Pandemie hat die Nachfrage nach Gold nochmals verstärkt. Eine Studie der Steinbeis Hochschule Berlin für die Reisebank offenbarte, dass die Menschen in Deutschland in den vergangenen Jahren ihren Goldschatz weiter vergrößert haben.

Obwohl Gold keine Zinsen oder Dividenden abwirft, legen Privathaushalte in Deutschland oft nur einen Bruchteil ihres Vermögens in Gold an. Trotz der aktuellen Steigerungen ist der Goldpreis noch ein Stück von seinem Rekordhoch entfernt, das vor etwa drei Jahren bei 2.075 Dollar je Feinunze erreicht wurde.

Dennoch ist es wichtig zu betonen, dass in diesen unsicheren Zeiten, in denen traditionelle ökonomische Gesetze aus den Fugen geraten, Gold seine Position als sicherer Hafen behauptet hat und weiterhin behaupten wird.