Goldpreis bricht aus: Was passiert jetzt?
Der Goldpreis hat in der vergangenen Woche einen beeindruckenden Aufschwung erlebt. Nachdem die US-Wirtschaftsdaten den Erwartungen entsprachen, setzte sich der Goldchart aus einer bullischen Keilformation nach oben ab. Diese Entwicklung war von Experten bereits vorhergesagt worden. Doch was bedeutet das für die Zukunft des Goldpreises?
CoT-Daten und Open Interest
In der letzten Woche waren die US-Börsen am 4. Juli aufgrund des Independence Day geschlossen. Daher wird der wöchentliche CoT-Bericht der US-Börsenaufsicht CFTC erst am kommenden Montag veröffentlicht. Dennoch können wir die Entwicklung des Open Interest und weitere wichtige Daten aus dem amerikanischen Gold-Futures-Handel analysieren. Der Goldpreis erreichte am Freitag im US-Futures-Handel fast 2.400 US-Dollar und legte innerhalb einer Woche um 2,5 Prozent zu.
Am Freitag nach Börsenschluss meldete die COMEX 510.855 offene Kontrakte im Gold-Futures-Handel, was einem Anstieg des Open Interest um 13 Prozent innerhalb einer Woche entspricht. Auch im Handel mit Gold-Optionen ist der Open Interest um 5,5 Prozent auf 966.867 Optionen gestiegen. Dabei erhöhte sich die Put/Call-Ratio auf 0,561, was auf einen leichten Rückgang des übergeordneten Goldpreis-Optimismus im Handel mit Gold-Optionen hinweist.
Goldpreis-Entwicklung
Am gestrigen Freitag ging der Goldpreis mit 2.397,70 US-Dollar aus dem amerikanischen Futures-Handel (August-Kontrakt). Das entsprach 2.212,51 Euro. Damit verteuerte sich die Goldunze gegenüber der Vorwoche um 2,5 Prozent (+1,3 Prozent in Euro). Es gab einen recht kontinuierlichen Kursanstieg, und der Goldpreis ging praktisch auf Wochenhoch aus dem Freitagshandel.
COMEX-Gold-Lager und Lieferanträge
Unterdessen stiegen die Goldbestände in den COMEX-Tresoren innerhalb einer Woche um 30.000 Unzen auf 17,61 Millionen Unzen. Die zur sofortigen Auslieferung an Kunden verfügbaren Gold-Bestände der Kategorie „eligible“ nahmen ebenfalls um 30.000 Unzen zu auf 9,77 Millionen Unzen. Bei einem Open Interest von 510.855 Kontrakten handelten Trader Ende der vergangenen Handelswoche insgesamt 51.085.500 Unzen Gold in Form von Standard-Futures. Das heißt, der Gold-Futures-Handel an der COMEX war am Freitag nur noch zu 34 Prozent mit entsprechenden Lagerbeständen gedeckt.
Diese Unterdeckung wird vom Börsen-Betreiber damit gerechtfertigt, dass nur ein Bruchteil der Futures-Verträge tatsächlich physisch abgewickelt wird. Für den Kontraktmonat Juli meldete die Börsenaufsicht CFTC nun 2.689 Anträge auf physische Auslieferung von Gold, was einem Anstieg von 1.097 Anträgen innerhalb einer Woche entspricht. Im Vormonat waren es 30.728 „delivery notices“.
Gold in China
Auch in China zeigt sich eine interessante Entwicklung. Am Donnerstagnachmittag notierte der Goldpreis an der Shanghai Gold Exchange mit 556,40 Yuan pro Gramm. Zu diesem Zeitpunkt entsprach der Goldpreis in Shanghai umgerechnet 78,14 US-Dollar oder 2.430 US-Dollar pro Unze. Gleichzeitig kostete die Feinunze Gold am europäischen Spotmarkt 2.357 US-Dollar. Das bedeutet, dass Gold in China erneut mit Aufschlägen von rund 70 Dollar auf den internationalen Kurs gehandelt wurde.
Goldpreis-Ausblick
Der charttechnische Ausbruch in der vergangenen Woche hat die Dynamik beim Goldpreis verändert. Auch aus fundamentaler Sicht profitiert Gold. Die Erwartungen an eine US-Zinssenkung im September sind zuletzt wieder gestiegen. Dabei ist der US-Dollar in den vergangenen Tagen stark unter Druck geraten, was den Goldpreis-Anstieg auf Eurobasis dämpft. Interessant ist, dass Gold gleich nach dem US-Feiertag nach oben schoss, die Kursaufschläge in China wieder steigen und die Golddeckung an der COMEX weiter abnimmt. Es steht womöglich eine spannende Woche bevor.
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