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08.01.2025
10:09 Uhr

Goldfieber grassiert: Zentralbanken wenden sich vom US-Dollar ab

Goldfieber grassiert: Zentralbanken wenden sich vom US-Dollar ab

Ein tektonischer Wandel erschüttert die globale Finanzarchitektur: Der US-Dollar, einst das unangefochtene Fundament des internationalen Währungssystems, verliert zusehends an Bedeutung. Die jüngsten Zahlen des Internationalen Währungsfonds zeichnen ein düsteres Bild für die amerikanische Leitwährung, deren Anteil an den weltweiten Währungsreserven auf ein historisches Tief von 57,4 Prozent abgerutscht ist.

Der schleichende Niedergang der amerikanischen Währungshegemonie

Noch vor weniger als einem Jahrzehnt thronte der Greenback mit stolzen 66 Prozent an der Spitze der globalen Reservewährungen. Dieser dramatische Absturz um fast neun Prozentpunkte markiert nicht weniger als eine Zeitenwende im internationalen Finanzsystem. Während der Euro seine Position mit etwa 20 Prozent behaupten kann, offenbart sich im Segment der aufstrebenden Reservewährungen ein faszinierendes Schauspiel um Macht und Einfluss.

Chinas große Ambition scheitert kläglich

Besonders pikant: Der chinesische Renminbi, von Pekings Strategen als künftiger Herausforderer des Dollars positioniert, fristet mit mageren 2,2 Prozent ein geradezu beschämendes Dasein. Diese ernüchternde Realität dürfte in den Führungsetagen der Kommunistischen Partei für erheblichen Unmut sorgen - rangiert die chinesische Währung doch sogar hinter dem australischen Dollar.

Gold erlebt triumphale Renaissance

Während Papierwährungen schwächeln, erlebt das altehrwürdige Gold eine bemerkenswerte Renaissance. Die Zentralbanken, allen voran jene aus nicht-westlichen Nationen, haben ihre jahrzehntelange Zurückhaltung gegenüber dem Edelmetall aufgegeben. Mit einem beeindruckenden Bestand von 1,16 Milliarden Feinunzen - umgerechnet etwa 3,08 Billionen Dollar - senden sie ein unmissverständliches Signal: Das Vertrauen in das bestehende Finanzsystem bröckelt.

Washingtons Albtraum-Szenario

Für die Vereinigten Staaten könnte sich diese Entwicklung als existenzielle Herausforderung erweisen. Experten prognostizieren, dass der Dollaranteil bis 2034 unter die kritische Marke von 50 Prozent fallen könnte - ein Szenario, das noch vor kurzem als undenkbar galt. Interessanterweise zeigen die Zentralbanken bei US-Staatsanleihen jedoch keine Anzeichen von Panik. Im Gegenteil: Mit 8,67 Billionen Dollar erreichen die Bestände neue Höchststände.

Die gegenwärtige Entwicklung gleicht einem kontrollierten Rückzug aus dem Dollar - keine überstürzte Flucht, sondern eine wohlüberlegte Neuausrichtung der globalen Finanzarchitektur.

Diese tektonische Verschiebung im internationalen Währungsgefüge könnte sich als heilsamer Schock für das globale Finanzsystem erweisen. Während in Washington die Alarmglocken schrillen, deutet sich eine multipolare Währungswelt an - möglicherweise stabiler als die bisherige Dollar-Dominanz, aber gewiss nicht nach dem Geschmack der amerikanischen Eliten.

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