Geheimoperation in der Ukraine: Mysteriöser Anruf aus Moskau ins Pentagon
Zu Beginn des Monats herrschte große Aufregung im Pentagon – der amerikanische Verteidigungsminister Lloyd Austin erhielt einen ungewöhnlichen Anruf aus Moskau. Sein russischer Amtskollege Andrei Beloussow wollte unbedingt mit ihm sprechen. Wie die New York Times berichtet, stand im Mittelpunkt des Gesprächs eine angebliche ukrainische Geheimoperation.
Spannungen zwischen Moskau und Washington
Die diplomatischen Kanäle zwischen Moskau und Washington sind spätestens seit der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 nahezu eingefroren. Seitdem kam es lediglich zu fünf Telefonaten zwischen den Verteidigungsministern beider Länder, fast immer auf Initiative des Pentagons. Trotz der angespannten Lage bleiben die Gesprächskanäle aufgrund des nuklearen Potenzials beider Länder jedoch stets offen.
Der brisante Inhalt des Anrufs
Am 12. Juli soll Beloussow seinem amerikanischen Amtskollegen mitgeteilt haben, dass Moskau eine verdeckte ukrainische Geheimoperation aufgedeckt habe, die angeblich von den USA gebilligt worden sei. Mehrere anonyme Mitarbeiter im amerikanischen Verteidigungsministerium bestätigten dies gegenüber der New York Times. Beloussow habe ausdrücklich wissen wollen, ob Washington von dem Komplott wusste.
Reaktionen im Pentagon
Die Beamten im Pentagon sollen von den Anschuldigungen aus Moskau höchst überrascht gewesen sein. Die Lage war ernst, und Washington kontaktierte augenblicklich die politische Führung in Kiew. Die Botschaft aus den USA an ihren Verbündeten lautete: Falls ihr daran denkt, etwas zu tun – tut es nicht.
Transparenzprobleme zwischen Kiew und Washington
Trotz der großen Abhängigkeit der Ukraine von den USA in Bezug auf militärische, nachrichtendienstliche oder diplomatische Hilfen, herrschte in den vergangenen Jahren nicht immer die größte Transparenz zwischen Kiew und Washington. Insbesondere bei militärischen Operationen weit hinter feindlichen Linien oder bei Aktionen innerhalb Russlands sollen die Ukrainer einige Male auf eigene Faust gehandelt haben. Dies sorgte oftmals für Frust unter den amerikanischen Sicherheitsbehörden.
Risiken und Konsequenzen
Mit solchen von den ukrainischen Geheimdiensten verübten Aktionen würde sich die Lage entlang der über 1000 Kilometer langen Donbass-Front nicht merklich verbessern. Hinzu kommt das Risiko, europäische Verbündete gegen sich aufzubringen. Als konkrete Beispiele zählt der Bericht einen Angriff auf einen russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim, einen Bombenanschlag auf die Krim-Brücke oder Drohnenangriffe auf russische Frühwarnsysteme tief im Landesinnern auf.
Dialogbereitschaft aus Washington
Ob eine verdeckte ukrainische Operation tatsächlich unmittelbar bevorstand, erfährt man im Artikel nicht. Das Pentagon bekräftigte jedenfalls, man müsse mit Moskau weiterhin im Dialog bleiben. Dies ist besonders wichtig, um militärische Eskalationen oder atomare Katastrophen zu verhindern.
In Russland äußern sich immer wieder Stimmen aus dem Kreml oder der Duma, die meinen, solche ukrainischen Maßnahmen seien ohne Zustimmung der Amerikaner nicht durchführbar. Die geopolitischen Spannungen bleiben somit hoch, und die Lage in der Ukraine ist weiterhin äußerst fragil.
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