Fünf Jahre Kletterverbot am Uluru: Ein Rückblick auf den heiligen Berg Australiens
Vor fünf Jahren wurde das Klettern auf den Uluru, auch bekannt als Ayers Rock, verboten. Dies war ein bedeutender Sieg für die indigene Bevölkerung Australiens, insbesondere für das Anangu-Volk, das seit Jahren für dieses Verbot kämpfte. Der Uluru, ein 350 Meter hoher Monolith in der Wüste, hat eine tiefe spirituelle Bedeutung für die Aborigines.
Das Ende einer Ära
Am 26. Oktober 2019 trat das Kletterverbot in Kraft. Ein Schild erinnert an die Schließung, und Überwachungskameras sorgen dafür, dass das Verbot eingehalten wird. Das Stahlseil, an dem sich Kletterer früher nach oben hangelten, wurde entfernt, ebenso wie die 138 stählernen Pfosten, die bis zu 30 Zentimeter tief in den roten Stein gerammt waren. Dennoch bleibt die frühere Kletterroute als sichtbare Narbe im Gestein.
Ein heiliger Ort
Für die Anangu ist der Uluru ein heiliger Ort, an dem die Regenbogenschlange aus der Traumzeit-Mythologie wohnt. Hier spielt auch die Geschichte der Hasenkänguru-Menschen „Mala“, die einst harmonisch auf der Sonnenseite des Berges lebten und dann aus dem Paradies vertrieben wurden. Der Anblick von Touristen, die achtlos auf ihrem Allerheiligsten herumtrampelten, war für die Anangu unerträglich. Hinzu kam, dass viele Kletterer ihren Abfall hinterließen und mangels Toiletten ihre Notdurft auf dem Berg verrichteten, was zu erheblichen Umweltproblemen führte.
Heutige Aktivitäten am Uluru
Obwohl das Klettern verboten ist, gibt es viele andere Möglichkeiten, den Uluru zu erleben. Touristen können um den Berg herumspazieren, seine Wasserlöcher und Höhlen bestaunen oder die Wege rundherum mit einem Segway erkunden. Auch Helikopter-Flüge werden angeboten, allerdings darf direkt über den Uluru nicht geflogen werden, um den Respekt vor den ursprünglichen Hütern des Landes zu wahren.
Neue Attraktionen
In den letzten Jahren sind neue Attraktionen hinzugekommen, wie magische Laser- und Drohnenshows, die Geschichten aus der Traumzeit in den Himmel und auf die rote Erde malen. Diese Shows werden von einer nahegelegenen Plattform aus bestaunt und stoßen bei den Besuchern auf großes Interesse.
Ein langer Weg zur Anerkennung
Das Kletterverbot markiert das Ende eines dunklen Kapitels der Kolonialgeschichte. Der Uluru wurde erstmals 1873 von einem Weißen bestiegen und nach Sir Henry Ayers, einem ehemaligen Premierminister von South Australia, benannt. In den 1950er-Jahren kamen nur wenige Hundert Kletterer, doch am Ende waren es mehr als 300.000 jährlich.
Ein Zeichen des Respekts
Heute ernten die Anangu für das Kletterverbot weitgehend Verständnis. Viele Touristen respektieren die spirituelle Bedeutung des Uluru und unterstützen das Verbot. Rameth Thomas von den Anangu sagte damals der BBC: „Dies ist ein sehr heiliger Ort, für uns ist er wie unsere Kirche.“
Mit dem Kletterverbot hat die Regenbogenschlange endlich wieder Frieden gefunden, und die Geschichten der Anangu werden gut beschützt. Der Uluru bleibt ein Symbol für den erfolgreichen Kampf der Aborigines um die Anerkennung ihrer Rechte und ihrer Kultur.
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