Frankreichs Medienaufsicht zieht Stecker: Rechter Sender C8 muss abschalten
Der französische Fernsehsender C8, bekannt für seine rechtsgerichtete Sendung „Touche pas à mon Poste“, wird bis 2025 den Sendebetrieb einstellen müssen. Die französische Medienaufsichtsbehörde Arcom hat dem Sender die Lizenz entzogen. Dies ist ein klarer Fall von Zensur gegen unliebsame Meinungen, wie viele Kritiker behaupten.
Ein Dorn im Auge der Linken: Cyril Hanouna und „Touche pas à mon Poste“
Der Sender C8 war vor allem wegen der Polit-Sendung „Touche pas à mon Poste“ mit Moderator Cyril Hanouna beliebt. Hanouna erhielt im Februar 2023 eine Geldstrafe von 3,5 Millionen Euro, nachdem er in seiner Show einen Abgeordneten beleidigt hatte. Insgesamt verhängte die Behörde seit 2016 23 Sanktionen gegen den Sender, mehr als die Hälfte davon in den letzten vier Jahren.
Arcoms Entscheidung: Ein Schlag gegen den Pluralismus?
Arcom hatte im Juli die Angebote von 24 Fernsehsendern, einschließlich C8, überprüft und entschieden, C8 keinen neuen Frequenzplatz für das digitale terrestrische Fernsehen zuzuteilen. Die Entscheidung wurde damit begründet, dass das „Interesse jedes Projekts für die Öffentlichkeit unter Berücksichtigung des übergeordneten Pluralismusgebots“ bewertet werde. Diese Entscheidung wird von vielen als politisch motivierte Zensur wahrgenommen.
Die Bolloré-Gruppe im Fadenkreuz
Auch der Mutterkonzern von C8, die Bolloré-Gruppe, geriet ins Visier der Medienaufseher. So wurde der zum Konzern gehörende Radiosender Europe 1 während der jüngsten französischen Präsidentschaftswahlen für „mangelnde Ausgewogenheit in der Berichterstattung“ gerügt. Der Fernsehsender CNews, ebenfalls Teil der Bolloré-Gruppe, erhielt im Juli 2024 eine Strafe von 80.000 Euro, weil er nach Ansicht von Arcom einseitig über Themen wie Migration und Klimawandel berichtet hatte.
Profiteur des Verbots: Macron-nahe Medien
Profiteur des de-facto-Verbots von C8 ist réels TV, eine geplante Plattform des Macron-nahen Milliardärs Daniel Křetínský. Rechte Politiker werfen der Regulierungsbehörde Zensur vor und sehen in der Maßnahme einen gezielten Angriff auf kritische und konservative Medien. Mit dem Lizenzentzug für C8 verliert die Medienlandschaft kritische Stimmen gegen die Macron-Regierung.
Ein bedenklicher Trend
Die Entscheidung von Arcom ist ein bedenklicher Trend in Richtung Einschränkung der Meinungsfreiheit und des Pluralismus. Während linke und zentristische Kräfte dem Sender vorwerfen, „rechte Propaganda zu verbreiten“, sehen viele Bürger darin einen gefährlichen Präzedenzfall. Die Meinungsfreiheit, ein Grundpfeiler der Demokratie, scheint zunehmend unter Druck zu geraten.
Diese Entwicklung erinnert an autokratische Tendenzen, die in Europa immer mehr an Boden gewinnen. Es stellt sich die Frage, wie lange die Bürger noch tatenlos zusehen werden, bis sie sich gegen diese Einschränkungen wehren. Die Zensur von C8 könnte nur der Anfang sein, und es bleibt abzuwarten, welche Medien als nächstes ins Visier der Aufsichtsbehörden geraten.
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