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01.09.2023
09:25 Uhr

EZB in der Zwickmühle: Wirtschaft schwächelt, Inflation bleibt hoch

Die Europäische Zentralbank (EZB) befindet sich in einer extrem schwierigen Lage. Die Wirtschaft des Euroraums ist schwächer als die Notenbank in ihren Prognosen aus dem Juni erwartet hatte, während gleichzeitig die Inflation hartnäckig hoch bleibt. Das gestand EZB-Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel ein und brachte damit die prekäre Situation der EZB auf den Punkt: einerseits schwache Wirtschaft, andererseits hohe Inflation. Mit einem Wort: Stagflation!

Die EZB muss handeln

Die EZB muss eigentlich wegen der hohen Inflation die Zinsen weiter anheben – würde damit aber die schwache Wirtschaft noch weiter schwächen. Ein klassisches Dilemma, in dem die Notenbanker stecken. Sie sind gefangen zwischen dem Druck, die Inflation einzudämmen und der Notwendigkeit, die Wirtschaft nicht noch weiter zu belasten.

"Wir können nicht vorhersagen, wo der Spitzenwert liegen wird oder wie lange die Zinsen auf einem restriktiven Niveau gehalten werden müssen", sagte Schnabel. "Wir können uns auch nicht auf künftige Maßnahmen festlegen, das heißt wir können nicht die Notwendigkeit einer weiteren Straffung der Geldpolitik heute gegen das Versprechen eintauschen, die Zinsen länger auf einem bestimmten Niveau zu halten".

Inflation in der Eurozone höher als erwartet

Die Inflationszahlen aus Spanien, Deutschland und Frankreich zeigen, dass sich der Preisanstieg in Deutschland weniger verlangsamt hat als erwartet, während er sich in Frankreich und Spanien sogar beschleunigt hat. Die zugrunde liegende Inflation (Kerninflation, ohne Nahrung und Energie) liegt immer noch bei mehr als 5% und damit weit über dem Ziel der EZB.

Uneinigkeit im EZB-Direktorium

Während einige Mitglieder der EZB, wie der Österreicher Robert Holzmann, eine weitere Zinserhöhung im nächsten Monat befürworten, sehen andere das Ergebnis des Treffens am 14. September als "völlig offen" an. Die EZB-Vertreter der südeuropäischen Länder konzentrieren sich auf die sich verschlechternden Wirtschaftsaussichten, die, wie Schnabel einräumte, enttäuschend sind.

Die Notwendigkeit einer starken Wirtschaftspolitik

Die aktuelle Situation zeigt einmal mehr, wie wichtig eine starke und zukunftsorientierte Wirtschaftspolitik ist. Es ist dringend notwendig, dass die Politik die richtigen Weichen stellt, um die Wirtschaft zu stärken und gleichzeitig die Inflation einzudämmen. Hier ist besonders die deutsche Bundesregierung gefordert, die in der Vergangenheit immer wieder durch eine zu zögerliche und unentschlossene Wirtschaftspolitik aufgefallen ist.

Es bleibt abzuwarten, wie die EZB auf die aktuellen Herausforderungen reagieren wird. Eines ist jedoch sicher: Die derzeitige Situation ist alles andere als zufriedenstellend und bedarf dringend einer Lösung.

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