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19.09.2024
06:04 Uhr

Explodierte Walkie-Talkies im Libanon: Hersteller stellt seit Jahren nicht mehr her

Explodierte Walkie-Talkies im Libanon: Hersteller stellt seit Jahren nicht mehr her

Im Libanon kam es kürzlich zu einer Serie von Explosionen, bei denen hunderte sogenannte Walkie-Talkies detonierten. Diese Vorfälle ereigneten sich unter anderem in einem südlichen Vorort von Beirut, während einer Trauerfeier für Mitglieder der Hisbollah-Miliz, die am Vortag durch explodierende Pager getötet worden waren.

Die Hisbollah, eine schiitisch-islamistische Organisation, die sowohl als politische Partei als auch als bewaffnete Miliz agiert, macht Israel für die Explosionen verantwortlich und droht mit Vergeltung. Israel hat sich zu den Vorwürfen bisher nicht geäußert.

Hersteller Icom: Produktion seit zehn Jahren eingestellt

Das japanische Unternehmen Icom, dessen Logo auf den explodierten Walkie-Talkies zu finden war, erklärte am Donnerstag, dass die betroffenen Handfunkgeräte seit zehn Jahren nicht mehr produziert werden. „Das IC-V82 ist ein Handfunkgerät, das von 2004 bis Oktober 2014 gebaut und exportiert wurde, unter anderem in den Nahen Osten“, so ein Sprecher des Unternehmens.

Weiterhin betonte Icom, dass die Produktion der Batterien, die für den Betrieb der Geräte notwendig sind, ebenfalls eingestellt wurde. „Die Produktion wurde vor etwa zehn Jahren eingestellt und von unserem Unternehmen nicht mehr ausgeliefert“, hieß es in der Stellungnahme.

Fälschungen nicht auszuschließen

Ein weiteres Problem, das Icom ansprach, ist die Möglichkeit von Produktfälschungen. Da das Unternehmen keine Hologramm-Siegel oder ähnliche Schutzmaßnahmen an den Geräten angebracht hat, sei es nicht möglich festzustellen, ob die explodierten Walkie-Talkies tatsächlich von Icom stammen oder ob es sich um illegal nachgebaute Produkte handelt.

Politische und militärische Implikationen

Die Hisbollah, die von vielen Ländern, darunter Deutschland, als Terrororganisation eingestuft wird, kontrolliert weite Teile des Libanon sowohl militärisch als auch politisch. Ihr Ziel ist die Vernichtung des Staates Israel. Die jüngsten Vorfälle könnten die ohnehin schon angespannte Lage in der Region weiter verschärfen.

Medienberichten zufolge untersucht Icom derzeit die Vorfälle und versucht, die Herkunft der explodierten Geräte zu klären. Die Tatsache, dass die Produktion der Geräte und Batterien seit einem Jahrzehnt eingestellt wurde, wirft jedoch Fragen auf, wie diese Geräte in den Libanon gelangt sind und warum sie explodierten.

Ein Blick in die Vergangenheit

Die Hisbollah wurde 1982 während des libanesischen Bürgerkriegs als antiisraelische Miliz gegründet. Seitdem hat sie sich zu einer der mächtigsten politischen und militärischen Kräfte im Libanon entwickelt. Die jüngsten Explosionen von Walkie-Talkies und Pagern könnten Teil einer neuen Welle von Angriffen gegen die Hisbollah sein, die möglicherweise von Israel orchestriert wird.

Insgesamt bleibt die Situation im Libanon angespannt, und die kommenden Tage und Wochen könnten entscheidend für die weitere Entwicklung der Region sein. Es bleibt abzuwarten, wie die internationale Gemeinschaft auf diese Ereignisse reagieren wird und ob es zu einer weiteren Eskalation der Gewalt kommt.

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