Ex-Außenminister Fischer fordert atomare Aufrüstung Europas und kritisiert Antisemitismus in Deutschland
Joseph "Joschka" Fischer, der ehemalige Bundesaußenminister, hat kürzlich in einem Interview mit "Zeit Online" eine bemerkenswerte Forderung aufgestellt: Europa müsse sich atomar aufrüsten. "Die EU braucht eine eigene atomare Abschreckung", sagte Fischer. Er begründet seine Forderung mit der veränderten Weltordnung und der nuklearen Erpressung durch Russlands Präsidenten Wladimir Putin.
Ein Paradigmenwechsel?
Es ist bemerkenswert, dass Fischer, der aus der Partei der Grünen stammt, die seit ihrer Gründung eng mit dem Widerstand gegen atomare Aufrüstung verbunden ist, nun eine solche Forderung stellt. Der 75-Jährige sieht jedoch die Notwendigkeit einer starken europäischen Verteidigung, insbesondere im Hinblick auf die Möglichkeit einer erneuten Präsidentschaft von Donald Trump in den USA. "Die Arsenale Frankreichs und Großbritanniens sind als Antwort auf die veränderte Lage nicht ausreichend", betonte er.
Bundesregierung soll investieren
Fischer forderte von der Bundesregierung Investitionen für eine Aufrüstung mit konventionellen Waffen. "Wir müssen unsere Abschreckungsfähigkeit wiederherstellen", sagte er. "Solange wir einen Nachbarn Russland haben, der der imperialen Ideologie Putins folgt, können wir nicht darauf verzichten, dieses Russland abzuschrecken. Nur werden wir das nicht mit Schuldenbremse und ausgeglichenen Haushalten erreichen können."
Unterstützung für die Ukraine
Der ehemalige Außenminister sprach sich auch für eine fortgesetzte Hilfe für die Ukraine aus und betonte deren entscheidende Bedeutung für Europa und Deutschland. Er warnte vor der "Putinschen Ideologie", die Macht über Recht stelle. Sollte sich dieses Denken durchsetzen, könne man "Europa vergessen", warnte Fischer.
Kritik an Antisemitismus in Deutschland
In dem Interview äußerte Fischer auch seine Besorgnis über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland. Er kritisierte, dass Deutschland es versäumt habe, Werte wie die klare Distanzierung von Antisemitismus von Einwanderern einzufordern. "Wir sind das Land, das Auschwitz möglich gemacht hat. Das schwer an seiner Geschichte trägt und das sich dieser Geschichte gestellt hat. Und das hat Konsequenzen für alle Bürger und Bürgerinnen. Wer das nicht begreift, hat die falsche Adresse gewählt", sagte Fischer.
Es bleibt abzuwarten, wie die Bundesregierung und die europäischen Partner auf Fischers Forderungen reagieren werden. Sicher ist, dass die Diskussion um Europas Verteidigung und den Umgang mit Antisemitismus in Deutschland weiter anhalten wird.
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