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09.02.2024
10:11 Uhr

Europas Banken im Hacker-Stresstest: EZB und BaFin schlagen Alarm

Europas Banken im Hacker-Stresstest: EZB und BaFin schlagen Alarm

Die Stabilität des europäischen Finanzsystems steht auf dem Prüfstand. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat vor kurzem einen umfangreichen Fragenkatalog an die Banken des Kontinents versandt, um deren Anfälligkeit für Hackerangriffe zu testen. Ein solcher Angriff könnte, so die Befürchtung, das gesamte System zum Stillstand bringen und weitreichende finanzielle Konsequenzen für Millionen von Menschen nach sich ziehen. Die Frage ist nun: Sind die Banken Europas auf dieses Horrorszenario vorbereitet?

Cyberbedrohungen nehmen zu

Die Gefahr von Cyberangriffen ist in den letzten Jahren kontinuierlich gestiegen. Mark Branson, der Chef der deutschen Finanzaufsicht BaFin, wies in einem Risiko-Bericht auf die zunehmenden Abhängigkeiten von großen IT-Dienstleistern hin und betonte die wachsende Bedrohung durch Cyberkriminalität. Ein Angriff auf eine zentrale Bank könnte dabei nicht nur diese selbst, sondern auch zahlreiche andere Unternehmen und Privatpersonen betreffen und zu einem Dominoeffekt im gesamten Finanzsystem führen.

Die Folgen eines Hackerangriffs

Die EZB fordert die Banken auf, sich mit 476 detaillierten Fragen auseinanderzusetzen. Diese sollen klären helfen, wie gut die Institute auf einen möglichen Angriff vorbereitet sind und wie schnell sie ihre Systeme im Ernstfall wieder instand setzen könnten. Von besonderem Interesse ist dabei die Frage, ob und wie schnell Banken nach einem Angriff wieder in der Lage wären, grundlegende Funktionen wie Auszahlungen, Überweisungen und Buchungen durchzuführen.

Stresstest enthüllt Schwachstellen

Die Ergebnisse des Stresstests sind von entscheidender Bedeutung. Sie sollen aufzeigen, welche Abhängigkeiten und Schwachstellen im europäischen Bankensystem existieren. Es wird überprüft, ob die Antworten der Dienstleister und der Banken übereinstimmen und ob die angegebenen Wiederherstellungszeiten realistisch sind. Die EZB setzt dabei hohe Maßstäbe an die Prüfung der Antworten, um sicherzustellen, dass es sich nicht nur um eine bloße Formalität handelt.

Reale Konsequenzen bei Versagen im Test

Parallel zum Fragebogen werden ausgewählte Institute einem realen Stresstest unterzogen. Dabei müssen sie nachweisen, dass sie in der Lage sind, ein Back-up ihrer Daten auf einem Testsystem zu implementieren und ihre Kernfunktionen schnellstmöglich wieder aufzunehmen. Institutionen, die bei diesem Test versagen, könnten mit strengen Auflagen konfrontiert werden.

EU fordert bessere Absicherung

Die bevorstehende Digital Operational Resilience Act (DORA)-Verordnung der EU wird den Finanzdienstleistern ab 2025 strenge Vorgaben machen, um ihre Systeme gegen Angriffe zu sichern. Banken, die noch immer auf eine Mischung aus alten und neuen IT-Systemen setzen, stehen vor großen Herausforderungen, um diesen Anforderungen gerecht zu werden.

Das Fazit

Die Zeit drängt, und die europäischen Banken müssen sich der Realität stellen: Die Bedrohung durch Cyberkriminalität ist allgegenwärtig und kann gravierende Auswirkungen auf die gesamte Volkswirtschaft haben. Die aktuellen Bemühungen der EZB und BaFin zeigen, dass das Thema Cybersicherheit an der Spitze der Agenda steht. Es ist ein Weckruf für alle Beteiligten, ihre Systeme zu überprüfen und zu stärken, um für den Ernstfall gewappnet zu sein. Nur so kann das Vertrauen in die Stabilität des Finanzsystems aufrechterhalten und ein möglicher Systemabsturz verhindert werden.

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