Euro-Dollar Richtung Parität? Risiken wegen EZB-Geldpolitik
Die kommenden Wochen könnten entscheidend für die Entwicklung des Euro-Dollar-Wechselkurses sein. Die Europäische Zentralbank (EZB) wird am Donnerstag über die Zinsen entscheiden, und es wird erwartet, dass eine Zinssenkung von einem Viertelpunkt verkündet wird. Diese Entscheidung folgt auf die bereits im Juni eingeleitete Zinswende. Auch die US-Notenbank, die Federal Reserve (Fed), steht nächste Woche im Fokus, und es wird erwartet, dass sie ebenfalls die Kreditkosten lockern wird.
Prognosen von Morgan Stanley
Wie Bloomberg berichtet, geht die US-Großbank Morgan Stanley davon aus, dass der Euro in den nächsten Monaten in Richtung Parität mit dem Dollar abrutschen wird. Diese Prognose basiert auf der Annahme, dass die EZB ihre Lockerungspolitik ausweiten wird, um die schwächelnde Wirtschaft zu stimulieren. Der Leiter der Devisenstrategie bei Morgan Stanley, David Adams, erwartet, dass die Gemeinschaftswährung bis zum Jahresende auf 1,02 Dollar fallen wird, was einer Abwertung von etwa 7 % gegenüber dem derzeitigen Stand entspricht.
Abweichende Meinungen
Interessanterweise ist diese Einschätzung von Morgan Stanley die pessimistischste unter den von Bloomberg befragten Devisenanalysten. Viele Analysten gehen davon aus, dass der Euro tatsächlich steigen und das Jahr mit einem Kurs von 1,11 Dollar beenden wird. Dies geschieht im Vorfeld der erwarteten Zinssenkung um einen Viertelpunkt auf der EZB-Sitzung am kommenden Donnerstag.
Risiken für den Euro
Die Geldmärkte wetten derzeit auf eine Lockerung der Geldpolitik in Europa um etwa 60 Basispunkte in diesem Jahr, während es in den USA etwa 110 Basispunkte sind. David Adams sieht Spielraum für Händler, ihre Wetten auf die EZB zu erhöhen, um ein ähnliches Risiko einer großen Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt einzupreisen, wie es derzeit auch bei der Fed getan wird.
Optionshändler sehen die Aussichten für den Euro im Vorfeld der EZB-Sitzung bereits weniger positiv. Die Prämie für ein zinsbullisches Engagement schrumpft, was auf eine zunehmende Skepsis gegenüber der Stabilität der Gemeinschaftswährung hinweist.
Politische Unsicherheiten
Adams empfiehlt seit Februar eine Short-Position in Euro-Dollar-Optionen, da er davon ausgeht, dass die US-Wahlen im November dem Dollar Auftrieb geben könnten. Die zunehmende politische und wirtschaftliche Unsicherheit in Europa verstärkt seine Überzeugung von einem Abwärtstrend des Euro. Besonders die politischen Entwicklungen in Deutschland und Frankreich sieht er als besorgniserregend für die langfristige Stabilität in der Eurozone.
Fazit
Die nächsten Wochen werden zeigen, wie sich die Zinspolitik der EZB und der Fed auf den Euro-Dollar-Wechselkurs auswirken wird. Während einige Analysten optimistisch sind und einen Anstieg des Euro erwarten, sieht Morgan Stanley ein deutlich pessimistisches Szenario. In jedem Fall bleibt die Lage angespannt, und Investoren sollten die Entwicklungen genau beobachten.
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