EU verschärft Zensur: Russische Staatsmedien auf Telegram blockiert - Moskau kündigt Vergeltung an
In einem weiteren Schritt der systematischen Informationskontrolle hat die Europäische Union ihre Zensurmaßnahmen gegen russische Medien ausgeweitet. Seit Sonntag sind die Telegram-Kanäle mehrerer russischer Staatsmedien für EU-Nutzer nicht mehr zugänglich - ein Vorgehen, das in Moskau für erhebliche Verstimmung sorgt.
Systematische Säuberung des Informationsraums
Die Blockade betrifft namhafte russische Medienkanäle wie RIA Novosti, Rossiya 1, Channel One, NTV, Izvestia und Rossiyskaya Gazeta. Nutzer in EU-Ländern wie Polen, Belgien, Frankreich, den Niederlanden, Griechenland und Italien erhalten beim Versuch, diese Kanäle aufzurufen, lediglich den Hinweis auf einen Verstoß gegen lokale Gesetze.
Moskaus scharfe Reaktion auf westliche Medienzensur
Die russische Außenamtssprecherin Maria Zakharova fand deutliche Worte für das Vorgehen der EU. Sie bezeichnete die Maßnahmen als Teil einer "systematischen Säuberung" des westlichen Informationsraums von unerwünschten Quellen. Besonders brisant: Moskau kündigte bereits Vergeltungsmaßnahmen an, ohne jedoch konkrete Details zu nennen.
Die fragwürdige Rolle von Telegram
Bemerkenswert ist die Position des Messaging-Dienstes Telegram in diesem Konflikt. Dessen CEO Pavel Durov geriet bereits im vergangenen Sommer ins Visier französischer Behörden und wurde bei der Landung seines Privatjets in Paris festgenommen - ein höchst ungewöhnlicher Vorgang. Seither zeigt sich das Unternehmen deutlich kooperativer gegenüber westlichen Behörden.
"Diese Angriffe und ähnliche gegen unsere Medien werden nicht unbeantwortet bleiben", warnte Zakharova in einer unmissverständlichen Botschaft an den Westen.
Kritische Betrachtung der EU-Medienpolitik
Die jüngsten Entwicklungen werfen ein bezeichnendes Licht auf die sich wandelnde Medienlandschaft in Europa. Unter dem Deckmantel der Bekämpfung von "Propaganda" etabliert die EU zunehmend ein System der Informationskontrolle, das kritische Stimmen systematisch ausgrenzt. Diese Form der Zensur erinnert fatal an Praktiken, die man eigentlich in einem demokratischen Europa überwunden glaubte.
Die Frage nach der Vereinbarkeit solcher Maßnahmen mit den Grundprinzipien der Meinungs- und Pressefreiheit drängt sich geradezu auf. Während die EU vorgibt, demokratische Werte zu verteidigen, greift sie selbst zu Methoden, die eines freiheitlichen Rechtsstaats unwürdig erscheinen.
Ausblick auf mögliche Konsequenzen
Die angekündigten russischen Vergeltungsmaßnahmen könnten zu einer weiteren Verhärtung der ohnehin angespannten Beziehungen zwischen Russland und der EU führen. Eine Spirale gegenseitiger Restriktionen im Medienbereich scheint vorprogrammiert - zum Nachteil einer ausgewogenen Berichterstattung und der Informationsfreiheit der Bürger.
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