Eskalation im Nahen Osten: Israel führt massive Luftangriffe im Libanon durch
Die fragile Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon scheint endgültig zu bröckeln. In der Nacht zum Dienstag führte die israelische Luftwaffe die bislang umfangreichsten Angriffe seit Inkrafttreten der Feuerpause durch. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums seien dabei mindestens neun Menschen ums Leben gekommen.
Schwere Vorwürfe auf beiden Seiten
Die israelische Luftwaffe reagierte damit auf einen vorangegangenen Raketenangriff der Hisbollah auf Nordisrael. Nach Angaben der israelischen Streitkräfte seien bei den Gegenschlägen zahlreiche militärische Einrichtungen, darunter Abschussrampen und weitere strategische Ziele der vom Iran unterstützten Miliz, zerstört worden.
Dramatische Lage in den Grenzgebieten
Besonders dramatisch stelle sich die Situation in der südlibanesischen Stadt Haris dar, wo fünf Menschen getötet und eine Person verletzt wurde. In der Ortschaft Talusah, die nur etwa vier Kilometer von der Demarkationslinie entfernt liegt, seien vier weitere Todesopfer und zwei Verletzte zu beklagen.
Internationale Reaktionen und Vermittlungsversuche
Die Vereinigten Staaten als wichtigster Verbündeter Israels bemühen sich derweil um Schadensbegrenzung. Der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, warnte davor, einzelne Verstöße gegen die Waffenruhe überzubewerten. Dennoch bezeichnete Israels Premierminister Benjamin Netanjahu die jüngsten Angriffe der Hisbollah als schwerwiegende Verletzung der Vereinbarungen.
Die Waffenruhe sei trotz einzelner Zwischenfälle weitgehend erfolgreich, betonte Miller. Die USA wollten unter keinen Umständen einen vollständigen Zusammenbruch der Vereinbarungen riskieren.
Komplexe Friedensvereinbarungen stehen auf der Kippe
Die erst kürzlich ausgehandelte Waffenruhe sieht unter anderem vor, dass sich die Hisbollah-Miliz etwa 30 Kilometer nördlich der israelisch-libanesischen Grenze hinter den Litani-Fluss zurückzieht. Im Gegenzug sollen israelische Bodentruppen innerhalb von 60 Tagen schrittweise aus dem Libanon abziehen.
Diese ambitionierten Friedensbemühungen scheinen nun durch die jüngsten Entwicklungen ernsthaft gefährdet. Die internationale Gemeinschaft steht vor der schwierigen Aufgabe, eine weitere Eskalation in dieser ohnehin schon höchst angespannten Region zu verhindern.
Historischer Kontext der Spannungen
Die aktuelle Situation reiht sich ein in eine lange Geschichte des Konflikts zwischen Israel und der Hisbollah. Die vom Iran unterstützte Miliz stellt seit Jahren eine ernsthafte Bedrohung für die Sicherheit Israels dar. Die jüngsten Entwicklungen zeigen einmal mehr, wie fragil der Frieden in dieser Region ist und wie schnell sich die Situation wieder zuspitzen kann.
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