Erneutes Datenleck beim Bündnis Sahra Wagenknecht: 70.000 Personendaten im Internet abrufbar
Beim Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) hat es laut einem Bericht von Correctiv erneut ein gravierendes Datenleck gegeben. Zehntausende Personendaten sollen ungeschützt im Internet verfügbar gewesen sein. Die Partei vermutet einen gezielten Hackerangriff.
Details des Vorfalls
Correctiv berichtete, dass der Redaktion eine Datei mit 70.000 Personendaten vom Juni vorliege. Diese umfasse Mitgliederlisten sowie Informationen zu Unterstützern und sogenannten Landesbeauftragten. Ein Sprecher des BSW erklärte auf Anfrage, dass die Partei von einem Hackerangriff ausgehe. Man habe durch die Recherche von Correctiv am Montag von dem Vorfall erfahren und sofort Gegenmaßnahmen eingeleitet.
Reaktionen und Maßnahmen
Die betroffenen Personen wurden umgehend informiert, und eine interne Untersuchung möglicher Ursachen läuft. Zudem wurden die Staatsanwaltschaften in Berlin und Karlsruhe eingeschaltet, um den Vorfall zu untersuchen. Die Ermittler in Berlin sind für die im Januar gegründete Partei zuständig, während die Staatsanwaltschaft in Karlsruhe für den als Vorläufer im Herbst eingetragenen Verein BSW verantwortlich ist.
Vergangene Datenlecks
Bereits im März hatte es ein ähnliches Datenleck gegeben, das bis zu 35.000 Menschen betraf. Damals berichtete der Spiegel, dass eine Liste mit Namen, E-Mail-Adressen und Spendenhöhen von Unterstützern des BSW ungeschützt im Netz kursierte. Auch damals wurde die Staatsanwaltschaft informiert und Sicherheitsmaßnahmen überprüft.
Download über Webseite möglich
Correctiv meldete, dass die jüngsten Daten bis vor kurzem ungeschützt über die Webseite des BSW heruntergeladen werden konnten. Der BSW-Sprecher entgegnete jedoch, dass die Partei davon ausgehe, dass die Daten durch einen gezielten Angriff erbeutet worden seien und nicht frei im Internet verfügbar gewesen seien. „Natürlich achten wir darauf, dass alle Daten ordentlich gesichert sind“, betonte der Sprecher.
Politische Implikationen
Der erneute Vorfall könnte weitreichende politische Konsequenzen haben, insbesondere in Hinblick auf die bevorstehenden Landtagswahlen. Es bleibt abzuwarten, wie sich das BSW und seine Unterstützer von diesem Rückschlag erholen werden.
Die Sicherheit und der Schutz persönlicher Daten sind in Zeiten zunehmender Digitalisierung von größter Bedeutung. Es ist unabdingbar, dass politische Parteien und Organisationen höchste Standards anlegen, um die Daten ihrer Mitglieder und Unterstützer zu schützen. Der erneute Vorfall beim BSW zeigt, dass hier noch erhebliches Verbesserungspotenzial besteht.
Es bleibt zu hoffen, dass die Verantwortlichen aus diesen Vorfällen lernen und die notwendigen Schritte unternehmen, um zukünftige Datenlecks zu verhindern. Die Bürgerinnen und Bürger haben ein Recht darauf, dass ihre persönlichen Daten sicher und geschützt sind.
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