DIW-Studie entlarvt unnötigen LNG-Infrastrukturausbau
Die jüngste Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) liefert erneut Beweise für die Überflüssigkeit des forcierenden Ausbaus der LNG-Infrastruktur in Deutschland. Während die Bundesregierung und einige Großkonzerne mit Nachdruck den Ausbau vorantreiben, zeigt die Studie klar auf: Es droht keine Gasmangellage, die diesen Schritt rechtfertigen würde.
Keine Gasmangellage in Sicht
Die Studie des DIW stellt unmissverständlich fest, dass die Gasversorgung in Deutschland stabil ist. Eine Kombination aus rückläufiger Nachfrage, diversifiziertem Angebot und umfangreichen Speicherkapazitäten hat zu einer Entspannung der Lage geführt. Die Gaspreise sind auf das Niveau vor dem Ukraine-Krieg gesunken, was die Argumentation für einen hastigen Ausbau der LNG-Infrastruktur untergräbt.
Überdimensionierter Ausbau ohne Notwendigkeit
Das DIW kritisiert, dass die geplanten LNG-Vorhaben der Regierung nicht nur überdimensioniert, sondern auch energiepolitisch unnötig seien. Die Studie empfiehlt, die geplanten Standorte und die Nutzung schwimmender Regasifizierungsanlagen kritisch zu hinterfragen und von weiteren Entwicklungen abzusehen. Besonders der Standort Mukran auf Rügen, wo zwei Regasifizierungsschiffe stationiert werden sollen, wird als Beispiel unnötiger Planungen genannt.
Umweltbedenken und Bürgerproteste
Die DIW-Studie weist auch auf die problematische Umgehung regulärer Umweltprüfungen hin, die durch das LNG-Beschleunigungsgesetz ermöglicht wurde. Dieser Schritt könnte zu energie-, klima- und umweltpolitisch fragwürdigen Projekten führen. Bürgerinitiativen und Umweltverbände, die seit Monaten gegen den Ausbau protestieren, sehen sich durch die Studie bestätigt. Sie befürchten Beeinträchtigungen für Anwohner und das sensible Ökosystem der Ostsee.
Kritik an der Bundesregierung
Die Bundesregierung steht in der Kritik, da sie trotz der Ergebnisse der DIW-Studie an den LNG-Plänen festhält. Dies zeigt eine bedenkliche Ignoranz gegenüber wissenschaftlichen Erkenntnissen und den Bedenken der Bevölkerung. Die Bürgerinitiative Lebenswertes Rügen kündigt an, den Protest fortzusetzen, selbst wenn das Terminal in Betrieb genommen wird.
Fazit: Wirtschaftlichkeit und Sinnhaftigkeit in Frage gestellt
Die DIW-Studie legt nahe, dass die aktuellen Pläne der Bundesregierung zur LNG-Infrastruktur nicht nur unnötig, sondern auch unwirtschaftlich sind. Es stellt sich die Frage, warum an einem Projekt festgehalten wird, das weder aus energiewirtschaftlichen noch aus umweltpolitischen Gründen gerechtfertigt scheint. Hier zeigt sich einmal mehr, dass eine kritische Überprüfung der energiepolitischen Weichenstellungen dringend geboten ist.
Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung aufhört, sich von den Interessen der Großindustrie leiten zu lassen und stattdessen die Stimmen der Wissenschaft und der Bürger ernst nimmt. Nur so kann eine zukunftsfähige und nachhaltige Energiepolitik gewährleistet werden, die im Einklang mit den Bedürfnissen der Menschen und der Umwelt steht.
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