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21.02.2024
16:30 Uhr

Die Rente in der Zerreißprobe: Was getan werden muss und warum es nicht passiert

Die Rente in der Zerreißprobe: Was getan werden muss und warum es nicht passiert
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Die Rentenpolitik in Deutschland steht am Scheideweg. Die Babyboomer-Generation nähert sich dem Ruhestand, und die finanzielle Belastung für das System könnte dramatisch ansteigen. Experten fordern schon lange eine umfassende Reform, doch die politische Realität sieht anders aus. Der renommierte Professor Bernd Raffelhüschen bringt es auf den Punkt: Die Zeit für die dringend benötigten Reformen ist abgelaufen. Doch was wäre nötig, um das Rentensystem nachhaltig und gerecht zu gestalten?

1. Renteneintrittsalter anpassen – aber wie?

Ein Lösungsansatz wäre die Koppelung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung. Ein Schritt, der, wie Professor Raffelhüschen betont, bereits vor Jahrzehnten hätte eingeleitet werden sollen. Doch die politische Führung scheut sich vor solchen Maßnahmen, obwohl sie auf lange Sicht für ein ausgeglichenes Verhältnis von Beitragszahlern und Rentnern sorgen könnten.

2. Vorzeitiger Ruhestand – ein Luxus, der uns teuer zu stehen kommt

Die Erhöhung der Abschläge bei vorzeitigem Ruhestand könnte ein weiterer Schritt sein, um Anreize für ein längeres Arbeitsleben zu schaffen. Dies würde nicht nur dem Rentensystem zugutekommen, sondern auch dem Fachkräftemangel entgegenwirken. Doch auch hier zeigt sich die Koalition zögerlich.

3. Nachhaltigkeitsfaktor – ein Instrument mit ungenutztem Potential

Die Anpassung des Nachhaltigkeitsfaktors in der Rentenformel ist eine weitere Maßnahme, die nach Ansicht von Experten längst überfällig ist. Sie könnte dazu beitragen, die Beiträge stabil zu halten und gleichzeitig das Rentenniveau zu sichern. Doch die Regierung hat diese Maßnahme ausgesetzt und damit wertvolle Zeit verloren.

4. Frauenerwerbsquote – ein Schlüssel zum Erfolg

Die Erhöhung der Vollzeiterwerbstätigkeit unter Frauen, insbesondere nach der Kindererziehung, könnte ebenfalls einen erheblichen Beitrag zur Stabilisierung der Rentenkassen leisten. Doch auch hier fehlt es an politischem Willen, die notwendigen Anreize zu schaffen.

Professor Raffelhüschen appelliert an die Vernunft und fordert ein Umdenken in der Politik. Es geht nicht nur um Milliarden im Bundeshaushalt, sondern um den Lebensstandard jedes Einzelnen. Die Forderung nach generationengerechten Beiträgen und einem stabilen Rentenniveau ist mehr als berechtigt.

Die bittere Wahrheit: Politik im Dienste der Älteren?

Die Kritik des Professors ist unmissverständlich: Die SPD vertritt in der Rentenpolitik vorwiegend die Interessen der älteren Generation. Diese politische Schieflage gefährdet die Zukunft der jungen Generation und ignoriert die dringend benötigten Reformen.

Die gesetzliche Rente allein wird in Zukunft nicht ausreichen, um einen angemessenen Lebensstandard im Alter zu sichern. Die private Vorsorge wird immer wichtiger, und hier sind vor allem breit gestreute Anlagen wie ETFs und Indexfonds zu bevorzugen, statt auf veraltete Lebensversicherungen zu setzen.

Die aktuelle Rentendebatte zeigt einmal mehr, dass die deutsche Politik, insbesondere die der Ampelregierung, den Mut zu unpopulären, aber notwendigen Entscheidungen vermissen lässt. Es ist an der Zeit, dass sich die Politik von kurzfristigen Interessen löst und eine langfristige Perspektive einnimmt, um die Rentensysteme für die nachfolgenden Generationen zu sichern.

Die Bürgerinnen und Bürger Deutschlands verdienen es, dass ihre Interessen gehört und ihre Zukunft gesichert wird. Es bleibt zu hoffen, dass die Stimmen der Vernunft in der Politik endlich Gehör finden und die notwendigen Schritte unternommen werden, bevor es zu spät ist.

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