Deutsche Bahn plant drastische Erhöhung der Stornogebühren - Fahrgastverband schlägt Alarm
Die Deutsche Bahn plant zum Fahrplanwechsel im Dezember eine deutliche Verschärfung ihrer Stornierungsbedingungen, was bei Fahrgastverbänden auf heftige Kritik stößt. Diese Maßnahme könnte für viele Reisende zu einer erheblichen finanziellen Mehrbelastung führen.
Massive Erhöhung der Stornogebühren geplant
Nach den neuen Plänen des bundeseigenen Unternehmens sollen Reisende künftig bereits sieben Tage vor ihrer geplanten Fahrt eine Stornogebühr von zehn Euro zahlen müssen. Noch drastischer fällt die Erhöhung bei Stornierungen am Reisetag selbst aus: Hier plant die Bahn eine Anhebung von derzeit 19 auf künftig 30 Euro - eine Steigerung von mehr als 57 Prozent.
Scharfe Kritik vom Fahrgastverband Pro Bahn
Der Fahrgastverband Pro Bahn übt scharfe Kritik an den geplanten Änderungen. Tarifexperte Jörg Bruchertseifer warnt vor den Konsequenzen: "Die neuen Regelungen erschweren die flexible Reiseplanung und erhöhen das finanzielle Risiko für kurzfristige und unvorhersehbare Änderungen des beruflichen und privaten Alltags."
Die geplanten Änderungen stehen im krassen Widerspruch zum eigentlichen Zweck des Flexpreises, der ja gerade die spontane und flexible Reisegestaltung ermöglichen soll.
Auswirkungen auf die Mobilität
Diese Entwicklung könnte weitreichende Folgen für die Mobilität in Deutschland haben. Gerade in Zeiten, in denen die Bundesregierung den Umstieg auf die Schiene propagiert, erscheint diese Maßnahme kontraproduktiv. Statt den öffentlichen Personenverkehr attraktiver zu gestalten, werden weitere Hürden aufgebaut.
Besonders betroffene Gruppen
- Geschäftsreisende mit häufig wechselnden Terminen
- Pendler mit flexiblen Arbeitszeiten
- Familien, die ihre Reisen oft kurzfristig anpassen müssen
- Senioren und Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen
Die Erhöhung der Stornogebühren reiht sich ein in eine Serie von Preiserhöhungen der Deutschen Bahn, die in den vergangenen Jahren immer wieder für Unmut bei den Fahrgästen gesorgt haben. Dabei wäre es gerade jetzt wichtig, den Schienenverkehr als umweltfreundliche Alternative zum Individualverkehr zu stärken, anstatt durch neue Gebühren zusätzliche Hürden aufzubauen.
Es bleibt abzuwarten, ob die Deutsche Bahn angesichts der massiven Kritik ihre Pläne noch einmal überdenkt. Der Fahrgastverband Pro Bahn fordert jedenfalls, die bisherige kostenfreie Stornierung bis zum Geltungsbeginn beizubehalten.
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