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03.02.2024
11:27 Uhr

Der Irak strebt nach wirtschaftlicher Souveränität: Abkehr vom US-Dollar im Ölgeschäft

Der Irak strebt nach wirtschaftlicher Souveränität: Abkehr vom US-Dollar im Ölgeschäft

Das irakische Parlament hat einen mutigen Schritt unternommen, der die globalen Finanzmärkte und die geopolitische Landschaft beeinflussen könnte. In einer jüngsten Erklärung forderte der Finanzausschuss des Parlaments, die Abhängigkeit vom US-Dollar im Ölhandel zu beenden. Dieser Vorstoß ist eine direkte Reaktion auf die Sanktionen, die das US-Finanzministerium unter dem Vorwand der Geldwäsche gegen das irakische Bankensystem verhängt hat.

Die Dominanz des Dollars in Frage gestellt

Die Sanktionen, die von den USA gegen irakische Banken verhängt wurden, haben weitreichende Folgen für das Land. Sie untergraben die Bemühungen der Zentralbank, den Dollarkurs zu stabilisieren und die Kluft zwischen dem offiziellen und dem parallelen Kurs zu verringern. Die Maßnahmen Washingtons beeinträchtigen nicht nur das Finanzsystem, sondern sie wirken sich auch nachteilig auf den Lebensunterhalt der irakischen Bürger aus.

Die irakische Regierung und die Zentralbank wurden aufgefordert, schnell zu handeln und die Barreserven von Fremdwährungen zu diversifizieren. Diese Forderung ist ein deutliches Zeichen dafür, dass der Irak bestrebt ist, seine finanzielle Unabhängigkeit zu stärken und sich von der Vorherrschaft des US-Dollars zu lösen.

Spannungen zwischen den USA und dem Irak

Die Beziehungen zwischen den USA und dem Irak sind angespannt, insbesondere nach den jüngsten Sanktionen gegen die irakische Al-Huda Bank und anderen Finanzinstituten. Die USA haben von Bagdad erwartet, dass es bei der Identifizierung und Störung des Geldflusses zu vom Iran unterstützten Widerstandsfraktionen im Irak mithilft. Diese Erwartungshaltung verstärkt den Druck auf die irakische Regierung, die bereits mit der Aufgabe kämpft, die US-Truppen aus dem Land zu entfernen und die US-Präsenz auf eine beratende Rolle zu reduzieren.

Die USA üben eine erhebliche Kontrolle über das irakische Finanzsystem aus, was Bagdad daran hindert, frei auf seine Öleinnahmen zuzugreifen, die an die Federal Reserve Bank of New York überwiesen werden. Die Notwendigkeit der Erlaubnis der USA, um auf diese Mittel zugreifen zu können, unterstreicht die finanzielle Abhängigkeit des Iraks.

Entdollarisierung als strategisches Ziel

Die irakische Regierung hat offen ihre Absicht bekundet, sich von der Dollar-Dominanz zu lösen. Bereits im vergangenen Mai hat die Regierung ein Verbot des US-Dollars für private und geschäftliche Transaktionen angekündigt. Diese Maßnahmen sind Teil einer Strategie, die darauf abzielt, die nationale Währung zu stärken und die wirtschaftliche Souveränität des Iraks zu fördern.

Ein Abgeordneter des irakischen Parlaments, Hussein Mouanes, erklärte in einem Interview die Notwendigkeit dieser Schritte: "Es ist klar, dass der Irak wirtschaftlich von den USA dominiert wird und unsere Regierung weder die Kontrolle noch den Zugang zu ihrem eigenen Geld hat ... Wir glauben, dass es von entscheidender Bedeutung ist, von der Hegemonie des Dollars wegzukommen, zumal er zu einem Instrument geworden ist, um Sanktionen gegen Länder zu verhängen."

Fazit

Die Entscheidung des irakischen Parlaments, den US-Dollar im Ölhandel abzuschaffen, könnte den Beginn einer neuen Ära der finanziellen Unabhängigkeit und Souveränität für das Land markieren. Es ist ein Schritt, der nicht nur den Irak, sondern auch die internationale Gemeinschaft dazu zwingen könnte, die Rolle des US-Dollars als globale Reservewährung neu zu bewerten. Mit dieser Entwicklung zeigt der Irak, dass er bereit ist, seine eigene wirtschaftliche Zukunft in die Hand zu nehmen und sich von externen Einflüssen zu emanzipieren.

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