Chinesische Elektroauto-Hersteller sollen Investitionen in EU-Länder überdenken
Die chinesische Regierung hat ihre Elektroauto-Hersteller aufgefordert, ihre Investitionen in europäische Länder, die zusätzliche Zölle auf chinesische Elektrofahrzeuge unterstützen, zu überdenken. Das chinesische Handelsministerium (Mofcom) warnte Unternehmen wie BYD Auto und Geely vor den Risiken, in Ländern wie Frankreich und Italien Fabriken zu errichten.
Hintergrund der Warnung
Am 10. Oktober berief das Mofcom führende Vertreter großer Automobilunternehmen zu einem Treffen ein. Dabei wurde den Unternehmen mitgeteilt, dass sie vorsichtig sein sollten, wenn sie in Länder investieren, die zusätzliche Zölle von bis zu 35 Prozent auf chinesische Elektrofahrzeuge erheben. Diese Warnung folgte auf eine Abstimmung in der EU Anfang Oktober, bei der zehn EU-Länder die Einführung dieser Zölle unterstützten. Fünf Länder, darunter Deutschland und Ungarn, sprachen sich dagegen aus, während zwölf Länder, darunter Spanien und Belgien, sich der Stimme enthielten.
Reaktionen der betroffenen Unternehmen
Zwei Führungskräfte chinesischer Automobilhersteller, die anonym bleiben wollten, erklärten gegenüber der South China Morning Post, dass die Anweisung des Mofcom nicht bindend sei und als „Fensteranweisung“ charakterisiert werden könne. Diese Art von Anweisungen wird in China häufig verwendet, um Unternehmen mündlich oder schriftlich über Regierungspolitiken zu informieren. Unternehmen, die diesen Anweisungen nicht folgen, werden in der Regel nicht bestraft. Das Mofcom reagierte nicht auf Anfragen der Post, und Unternehmen wie BYD und Jetour lehnten eine Stellungnahme ab.
Hintergrund der EU-Zölle
Die EU beschloss, Zölle auf in China gebaute reine Elektroautos zu erheben, nachdem im September letzten Jahres eine Antisubventionsuntersuchung eingeleitet worden war. Diese neuen Zölle kommen zu den bereits bestehenden 10 Prozent Zöllen auf reine Elektroautos aus China hinzu und sollen für die nächsten fünf Jahre gelten.
Politische und wirtschaftliche Auswirkungen
Diese Entwicklung könnte erhebliche Auswirkungen auf die Beziehungen zwischen China und der EU haben. Es zeigt sich einmal mehr, wie Handelskonflikte und protektionistische Maßnahmen die globalen Märkte beeinflussen können. Für deutsche Bürger und Unternehmen könnte dies bedeuten, dass die Preise für Elektrofahrzeuge steigen und die Auswahl eingeschränkt wird. Die deutsche Wirtschaft könnte ebenfalls unter den Spannungen zwischen den beiden Wirtschaftsmächten leiden, insbesondere wenn deutsche Automobilhersteller in den Konflikt hineingezogen werden.
Insgesamt bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob die chinesischen Hersteller den Anweisungen ihrer Regierung folgen werden. Klar ist jedoch, dass politische Entscheidungen auf beiden Seiten des Globus erhebliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Handel haben können.
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