Chinesische E-Auto-Hersteller kämpfen ums Überleben in übersättigtem Markt
Die chinesische Elektroauto-Industrie steht vor gewaltigen Herausforderungen. Ein gnadenloser Preiskampf im Heimatmarkt und steigende Importzölle im Ausland setzen die Hersteller massiv unter Druck. Nur wer seine Kosten im Griff hat und ohne externe Finanzierung auskommt, dürfte diesen Verdrängungswettbewerb überleben.
Dramatische Überkapazitäten belasten die Branche
Die Zahlen sind alarmierend: Ende 2023 verfügten chinesische E-Auto-Produzenten über eine jährliche Fertigungskapazität von 17 Millionen Fahrzeugen. Die durchschnittliche Auslastung der Werke lag dabei laut Goldman Sachs bei erschreckend niedrigen 54 Prozent. Diese massive Überkapazität könnte für viele Hersteller zum Verhängnis werden.
Verluste häufen sich bei Premium-Herstellern
Besonders die Premium-Hersteller kämpfen mit roten Zahlen. Von den vier börsennotierten Unternehmen Nio, Xpeng, Zeekr (Geely) und Leapmotor (Stellantis) konnte nur Nio im dritten Quartal 2023 keine Verbesserung seiner Verlustlage vorweisen. Alle anderen Hersteller haben bereits Programme zur Kostensenkung eingeleitet.
"Der Markt ist in eine neue Phase eingetreten. Alle Unternehmen stehen bald vor einem entscheidenden Moment, der über Leben und Tod entscheidet", warnt Chen Jinzhu, CEO der Unternehmensberatung Shanghai Mingliang Auto Service.
Westliche Handelspolitik verschärft die Situation
Die Situation wird durch die protektionistische Handelspolitik westlicher Länder zusätzlich verschärft. Strafzölle auf chinesische E-Autos erschweren den Zugang zu wichtigen Exportmärkten erheblich. Dies könnte sich als fataler Bumerang für die europäische Automobilindustrie erweisen, da chinesische Hersteller nun gezwungen sind, ihre Überkapazitäten verstärkt im heimischen Markt abzusetzen - mit entsprechendem Preisdruck auch auf europäische Importfahrzeuge.
Überlebensstrategien der Hersteller
- Drastische Kostensenkungsprogramme
- Beschleunigte Einführung neuer Modelle
- Fokus auf operative Effizienz
- Vermeidung übermäßiger Investitionen
Die aktuelle Entwicklung zeigt deutlich die Schwächen einer staatlich gelenkten Industriepolitik, wie sie in China praktiziert wird. Der künstlich forcierte Aufbau von Überkapazitäten rächt sich nun bitter. Diese Erfahrung sollte auch der deutschen Politik eine Warnung sein, die mit ihrer ideologiegetriebenen Forcierung der E-Mobilität ähnliche Fehler zu wiederholen droht.
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