China verschärft Kontrolle über Seltene Erden: Auswirkungen auf globale Märkte
China hat seine Kontrolle über die Seltenen Erden, die für die Herstellung von Smartphones, Elektromotoren und Windkraftanlagen unerlässlich sind, weiter verschärft. Ministerpräsident Li Qiang unterzeichnete dazu am Wochenende ein entsprechendes Dekret, wie die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua mitteilte.
Neue Regelungen für den Abbau und die Verwendung
Die neuen Vorschriften besagen, dass die Ressourcen der Seltenen Erden dem Staat gehören und dass keine Organisation oder Einzelperson diese beanspruchen oder zerstören darf. Firmen, die Seltene Erden abbauen, schmelzen, trennen oder exportieren, sollen ein System zur Rückverfolgbarkeit aufbauen. Der Staat wiederum müsse die Ressourcen schonend abbauen und habe die Kontrolle darüber, wie viel davon abgebaut und weiterverarbeitet wird. Die Regeln treten am 1. Oktober dieses Jahres in Kraft.
Die Bedeutung Seltener Erden
Seltene Erden werden unter anderem für Elektroautos und Smartphones gebraucht. China ist der weltgrößte Verarbeiter dieser Gruppe, zu denen 17 Elemente gehören. Deren Bedarf wird sich Prognosen zufolge vervielfachen. Die Ankündigung kommt inmitten des Vorhabens der EU, vorläufige Zölle auf chinesische Elektroautos zu erheben. Die EU will sich damit vor einer Flut solcher Fahrzeuge in Europa schützen, die ihrer Meinung nach mit unfairen staatlichen Subventionen günstig gebaut werden. In den USA gibt es bereits Sonderzölle für chinesische E-Autos.
Abhängigkeit von China und geopolitische Spannungen
China hat bereits im vergangenen Jahr Beschränkungen für die Ausfuhr der Elemente Germanium und Gallium eingeführt, die in der Chipindustrie genutzt werden. Begründet wurde dies mit der nationalen Sicherheit und nationalen Interessen. China förderte 2022 global betrachtet ungefähr 70 Prozent aller Seltenen Erden und hatte damit beinahe ein Monopol. In der oft sehr umweltbelastenden Verarbeitung der wichtigen Ressourcen hielt das Land einen Anteil von 85 Prozent. Deutschland importierte nach Daten des Statistischen Bundesamtes von Januar bis November 2022 rund 66 Prozent seiner Seltenen Erden aus China. Firmen in der Halbleiterindustrie oder Hersteller von Mobiltelefonen bis hin zu Elektroautos sind deshalb vom Handel der Metalle mit China abhängig.
Europäische und amerikanische Reaktionen
Die EU und die USA haben bereits Maßnahmen ergriffen, um sich gegen die übermächtige Position Chinas zu schützen. Die EU plant vorläufige Zölle auf chinesische Elektroautos, während die USA bereits Sonderzölle für diese Fahrzeuge eingeführt haben. Diese Maßnahmen sollen verhindern, dass europäische und amerikanische Märkte von günstig produzierten chinesischen Elektroautos überschwemmt werden.
Fazit: Ein Weckruf für die deutsche Wirtschaft
Die verschärfte Kontrolle Chinas über Seltene Erden sollte für die deutsche Wirtschaft ein Weckruf sein. Die Abhängigkeit von China in diesem Bereich ist alarmierend hoch. Es ist dringend notwendig, alternative Bezugsquellen zu erschließen und die eigene Produktion zu stärken, um die wirtschaftliche Souveränität zu bewahren. Die aktuelle politische Lage zeigt einmal mehr, wie wichtig es ist, auf eine starke und unabhängige Wirtschaft zu setzen, die sich nicht von externen Akteuren erpressen lässt.
Es bleibt abzuwarten, wie die deutsche und europäische Politik auf diese Entwicklungen reagieren wird. Klar ist jedoch, dass Handlungsbedarf besteht, um die Abhängigkeit von China zu reduzieren und die eigene Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
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