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17.07.2024
07:46 Uhr

China und Russland: Der Aufstieg des Yuan im Zarenreich

China und Russland: Der Aufstieg des Yuan im Zarenreich

Der Aufstieg des Yuan im russischen Handel und der Wirtschaft markiert eine Verschiebung im Machtgefüge zwischen Russland und China. Während Russland zunehmend auf den Yuan setzt, verliert der Rubel an Bedeutung. Diese Entwicklung hat weitreichende Auswirkungen auf die Handelsbeziehungen und die wirtschaftliche Stabilität beider Länder.

Der Yuan rollt: Russlands neue Handelswährung

Der August 2023 markierte einen Wendepunkt für die russische Wirtschaft und verdeutlichte den schleichenden Abstieg Russlands als Weltmacht. In diesem Monat erhielt Russland zum ersten Mal mehr Zahlungen in chinesischen Yuan, als es nach China exportiert hatte. Dieser dramatische Moment war der Beginn eines Trends, der bis heute anhält und weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft hat.

Im August 2023 erhielt Russland Zahlungen im Wert von 10,4 Milliarden Dollar in Yuan, während es nur Waren im Wert von 9,5 Milliarden Dollar direkt nach China exportierte. Im September desselben Jahres wurde Russland der Gegenwert von 12,3 Milliarden Dollar in chinesischen Yuan gezahlt, obwohl es nur Waren im Wert von 9,5 Milliarden Dollar nach China exportierte, was einen Unterschied von fast 3 Milliarden Dollar ausmachte. Russland hat also nicht nur für Exporte von Waren und Dienstleistungen nach China Yuan erhalten, sondern auch für Exporte in andere Länder.

Diese Entwicklung zeigt, dass der chinesische Yuan zunehmend den Rubel und den US-Dollar als bevorzugte Währung im internationalen Handel mit Russland ersetzt. Ein Beispiel dafür ist Indien, das ursprünglich versuchte, russisches Öl in indischen Rupien zu bezahlen. Da Russland jedoch einen Überschuss an Rupien hatte und diese nicht effektiv nutzen konnte, lehnte es diese Währung ab. Stattdessen begannen indische Raffinerien, für russisches Öl in Yuan zu zahlen. Zusätzlich werden Zahlungen auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten Dirham abgewickelt.

Yuan dominiert Wirtschaft in Russland

Neben den Entwicklungen im Export- und Zahlungsbereich gewinnt der Yuan auch innerhalb der russischen Wirtschaft zunehmend an Bedeutung. Russische Unternehmen nehmen vermehrt Kredite in chinesischen Yuan auf und tätigen Einlagen in Yuan-Bankkonten. Im Januar 2021 betrug der Gesamtwert der Kredite, Einlagen und Anleihen in Yuan noch null. Dies änderte sich jedoch im Laufe des Ukraine-Krieges. Im Dezember 2022 erreichte das monatliche Handelsvolumen des Yuan fast 2 Milliarden Dollar, und russische Unternehmen begannen, Kredite und Einlagen in Yuan zu tätigen.

Bis März 2023 stieg der Gesamtwert der Darlehen und Einlagen in Yuan auf etwa 5 Milliarden Dollar, und im Mai 2023 erreichte er 8 Milliarden Dollar. Die neuesten Zahlen für April 2024 zeigen, dass der Gesamtwert der Kredite, Einlagen und Anleihen in Yuan etwa 14 Milliarden Dollar beträgt, bei einem monatlichen Handelsvolumen von ebenfalls 14 Milliarden Dollar.

Diese Entwicklung verdeutlicht, dass russische Unternehmen nun stark auf die chinesische Währung angewiesen sind. Dies ist eine bedeutende Veränderung, da sie zeigt, dass nicht nur der internationale Handel zunehmend in Yuan abgewickelt wird, sondern auch die russische Binnenwirtschaft immer mehr von der chinesischen Währung abhängig wird.

Yuanisierung: Machtverschiebung zu Gunsten von China

Die Yuanisierung verschiebt das Kräfteverhältnis zwischen Russland und China zu Ungunsten Russlands. Russland muss relativ hilflos mit ansehen, wie der Rubel, der weit über die Ära der Sowjetunion in Osteuropa und Zentralasien eine wichtige Rolle spielte, an Bedeutung verliert. Auf der anderen Seite steigt die globale Bedeutung des Yuans. Der Anteil des Yuans als Zahlungsmittel liegt weltweit jedoch immer noch unter 5%. Dasselbe gilt für den Anteil am internationalen Währungshandel, wo der Yuan auf etwa 3% gestiegen ist. Gleichzeitig ging der Anteil bei den Geldreserven der Zentralbanken im Jahr 2023 auf 2,3% zurück.

Mit der zunehmenden wirtschaftlichen Verflechtung mit Russland steigt für China auch das Risiko, von Sekundärsanktionen betroffen zu sein. Sekundärsanktionen sind Maßnahmen, die Länder oder Unternehmen treffen, die mit sanktionierten Staaten Geschäfte machen. Diese Sanktionen könnten chinesische Unternehmen und Finanzinstitute treffen, die mit Russland Handel treiben, und sie vom Zugang zum US-Finanzsystem ausschließen. Dies verringert die ohnehin schon schwache Bereitschaft ausländischer Investoren, in Yuan-denominierte Vermögenswerte zu investieren, da sie befürchten, dass ihre Investitionen durch Sanktionen beeinträchtigt werden. Zudem steigt der Abwertungsdruck auf den Yuan, was die wirtschaftliche Stabilität Chinas weiter gefährdet.

Insgesamt zeigt die Yuanisierung des russischen Handels, wie geopolitische Ereignisse und Sanktionen die wirtschaftlichen Beziehungen und Abhängigkeiten verändern können. Während Russland an Bedeutung verliert, gewinnt China an Einfluss, muss jedoch auch die damit verbundenen Risiken sorgfältig managen.

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