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14.10.2024
12:49 Uhr

Breitbandausbau in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen

Breitbandausbau in Deutschland: Fortschritte und Herausforderungen

Nach den Plänen der Bundesregierung soll es bis zum Jahr 2030 überall in Deutschland schnelles Internet geben. Die Ampelkoalition hatte im Sommer 2022 ihre „Gigabitstrategie“ beschlossen und mittlerweile seien 87 Prozent der geplanten 100 Maßnahmen zur Umsetzung dieser Strategie erfolgreich gestartet oder abgeschlossen. Der Breitbandausbau in Deutschland kommt nach einem Bericht des Digitalministeriums schnell voran.

Erfolge beim Glasfaser- und 5G-Ausbau

Der Fortschrittsbericht des Digitalministeriums zeigt, dass 87 Prozent der geplanten Maßnahmen zur Umsetzung der „Gigabitstrategie“ erfolgreich gestartet oder abgeschlossen sind. Digitalminister Volker Wissing (FDP) meldete, dass das Zwischenziel, bis Ende 2025 jedem zweiten Haushalt einen Glasfaseranschluss zu ermöglichen, „aller Voraussicht nach erreicht“ werde. Beim Ausbau des schnellen 5G-Mobilfunknetzes gehöre Deutschland bereits zu den europäischen Spitzenreitern.

Spektakuläre Aufholjagd

Die EU-Kommission bewertete Deutschlands Aufholjagd beim Glasfaserausbau als „spektakulär“. Der Bericht verzeichnet, dass jeder dritte Haushalt bereits über einen Glasfaseranschluss verfügt. Dennoch gibt es Defizite: Viele Haushalte schließen sich trotz verfügbarer Glasfaseranschlüsse nicht an, da die Bürger den Mehrwert von Glasfaser nicht erkennen. Die bestehende Infrastruktur mit Kupfer-Telefonleitungen (DSL) oder herkömmlichen Fernsehkabeln scheint für viele Online-Anwendungen ausreichend.

Herausforderungen und Defizite

Verbesserungsbedarf sieht der Bericht auch bei der Mobilfunkversorgung an den Bahnstrecken. Die Versorgung entlang der Gleise sei inzwischen zwar gut, die Mobilfunkversorgung in vielen Bahntunneln jedoch noch unzureichend. Nur etwa zwei Drittel der Tunnelanlagen seien mit Mobilfunktechnik ausgestattet. Auch der 5G-Ausbau in den Hauptbahnhöfen komme nur langsam voran.

Alternative Methoden und Image-Kampagne

Das Digitalministerium ist mit dem bislang nur beschränkten Einsatz alternativer Methoden beim Verlegen der Glasfaserkabel unzufrieden. Der Bericht stellt fest, dass der Einsatz alternativer Verfahren wie „Trenching“ bis jetzt nicht weit verbreitet ist. Diese Methoden könnten den Ausbau beschleunigen und die Auswirkungen – etwa Straßensperrungen – reduzieren.

Wissing kündigte an, der Ansatz zum Breitbandausbau werde um weitere 35 Maßnahmen ergänzt, um den Netzausbau weiter zu beschleunigen. Dazu gehört eine Image-Kampagne, um Bürgerinnen und Bürgern den Mehrwert eines Glasfaseranschlusses und die Bedeutung dieser Technologie für die Zukunft näherzubringen und um die Buchungsquote der bereits verlegten Glasfaserkabel zu erhöhen.

Migrationskonzept für Kupfer- auf Glasfasernetze

Das Digitalministerium will zusammen mit der Bundesnetzagentur und unter Beteiligung der Branche ein Konzept zur Migration von Kupfer- auf Glasfasernetze erarbeiten. Dabei geht es um die Frage, ob und in welchem Zeitraum alte Kupferkabel abgeschaltet werden sollen, um den Weg für Glasfaser freizumachen. Insbesondere die Deutsche Telekom wehrt sich gegen eine vorzeitige Abschaltung ihrer DSL-Leitungen.

Die Fortschritte beim Breitbandausbau in Deutschland sind zweifellos bemerkenswert, doch es bleibt noch viel zu tun, um die ehrgeizigen Ziele der „Gigabitstrategie“ vollständig zu erreichen. Die Herausforderungen, insbesondere bei der Mobilfunkversorgung und der Akzeptanz von Glasfaseranschlüssen, müssen weiterhin entschlossen angegangen werden.

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